Europarat-Vorstoß

Mobilisierung gegen Sex-Sklaverei und Prostitution

Ausland
08.04.2014 21:22
Der Europarat ermahnt die Regierungen in Europa zu mehr Engagement gegen Sex-Sklaverei und Prostitution. Als Vorbild nannten die Abgeordneten Schweden, wo der Kauf von Sexleistungen verboten ist. Der Kunde wird bestraft, die Prostituierte aber bleibt straffrei. Der Menschenhandel mit Frauen sei in Schweden seither stark zurückgegangen, hieß es in dem am Dienstag veröffentlichten Bericht.

Ein generelles Verbot der Prostitution lehnte die Versammlung indes ab. Dies verschlimmere häufig die Situation der Opfer von Sex-Sklaverei, hieß es. "Es ist ein Mythos, dass Frauen sich freiwillig zur Prostitution entschließen", sagte der zuständige Berichterstatter, der portugiesische Christdemokrat Jose Mendes Bota.

"Zuhälterei strikt verbieten, Mindestalter festlegen"
Die Parlamentarier verlangten, die Zuhälterei strikt zu verbieten. Nötig seien breit angelegte Aufklärungskampagnen und Anlaufstellen für die Opfer von Prostitution. Außerdem sollte das Mindestalter für Prostituierte auf 21 Jahre festgelegt werden. Staaten wie Russland, Tschechien und Griechenland müssten die europäische Konvention gegen Menschenhandel ratifizieren, forderte die Versammlung.

In Deutschland hat das liberalisierte Prostitutionsgesetz die Lage verschlechtert, wie der Bericht bilanziert. Sex-Arbeiterinnen würden wie Waren betrachtet, und in Bordellen maximal ausgebeutet. In Frankreich stellt ein neues Gesetz gekauften Sex künftig grundsätzlich unter Strafe.

Die liberale Schweizer Abgeordnete Doris Fiala sage, man sollte über das schwedische Konzept nachdenken. "Wo die Nachfrage geschwächt wird, wird die Ausbeutung von Frauen und Mädchen geringer."

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