Gegen Krisenpolitik

Frankfurt: 20.000 Teilnehmer bei “Blockupy”-Demo

Ausland
19.05.2012 18:25
Tausende Menschen haben am Samstag in der deutschen Finanzmetropole Frankfurt am Main gegen die Politik in der Euro-Schuldenkrise demonstriert. Die Veranstaltung der "Blockupy"-Bewegung verlief nach Angaben der Polizei friedlich. Ein Sprecher gab die Zahl der Teilnehmer mit 20.000 an.

"Das ist ein enormer Erfolg", sagte "Blockupy"-Sprecher Christoph Kleine mit Blick auf die Teilnehmerzahl. "Trotz der andauernden Diffamierung unseres Protestes und der Verbotsorgie durch die Stadt Frankfurt ist es uns gelungen, den europäischen Widerstand gegen die unsoziale und undemokratische Kürzungspolitik an einen ihrer Ausgangspunkte - den Finanzstandort Frankfurt - zu tragen." Das Ordnungsamt hatte bis auf den Demonstrationszug sämtliche Veranstaltungen wie Mahnwachen und Blockaden verboten und dies mit Sicherheitsbedenken begründet.

Nach der Auftaktkundgebung am Baseler Platz zogen die Demonstranten - begleitet von einem großen Polizeiaufgebot - über den Opernplatz in Richtung Taunus- und Gallusanlage, wo dann die Abschlusskundgebung in Sichtweite der Europäischen Zentralbank stattfand. Dort sprach unter anderem die stellvertretende Vorsitzende der Linkspartei, Sahra Wagenknecht.

"Wir brauchen einen Rettungsschirm für die Menschen"
Die Demonstranten kritisierten in Sprechchören die Krisenpolitik der Troika aus EZB, EU-Kommission und Internationalem Währungsfonds. "Hoch die Internationale Solidarität", skandierten viele Teilnehmer. "Wir machen hier den europaweiten Widerstand gegen die Kürzungspolitik sichtbar", sagte ein junger Demonstrant. "Blockupy"-Sprecher Kleine forderte: "Wir brauchen einen Rettungsschirm für die Menschen, nicht für die Banken."

Seit Mittwoch hatten rund 40 Organisationen unter dem Motto "Blockupy" in der Frankfurter Innenstadt gegen die Krisenpolitik von EU, EZB und Internationalem Währungsfonds protestiert. Unterstützt wird die Bewegung unter anderem von den Gewerkschaften, vom globalisierungskritischen Netzwerk Attac und von linken Initiativen und Parteien.

Die von den Protestlern kritisierten Banken bemühten sich in den vergangenen Tagen um Normalbetrieb. Etliche Mitarbeiter nutzten den Brückentag nach Christi Himmelfahrt als Urlaubstag oder arbeiteten von zu Hause. Störungen habe es nicht gegeben, hieß es bereits am Freitag unisono aus den Bankentürmen. "Unser operatives Geschäft ist nicht eingeschränkt. Wir waren gut vorbereitet", sagte etwa eine Sprecherin der Commerzbank.

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