Angriff im Suff

Wienerin wollte Kunstherz von Ehemann kappen

(Bild: APA/MARIO KNEISSL)

Fataler Angriff auf einen wehrlosen Rollstuhlfahrer in Wien-Donaustadt: Nach einer ausgedehnten Zechtour rastete eine 37-Jährige - für sie gilt die Unschuldsvermutung - offenbar völlig aus. Sie stürzte sich auf den fünffachen Familienvater und wollte die überlebensnotwendige Stromversorgung seines Kunstherzens kappen.

"Es gab ständig Streit in der Familie", erzählt eine junge Nachbarin aus der Siebenbürgerstraße in Wien-Donaustadt. "Sie war mit der Pflege ihres behinderten Ehemanns total überlastet und sie musste sich ja noch dazu ständig um die fünf Kinder kümmern."

In der Nacht auf Donnerstag dürfte dann ein banaler Streit zwischen den Ehepartnern das Fass zum Überlaufen gebracht haben. Völlig überfordert und alkoholisiert stürzte sich die Hausfrau auf den Frühpensionisten und wollte die überlebensnotwendige Leitung zum Kunstherz des Mannes kappen. Binnen 20 Minuten wäre der 43-Jährige qualvoll verstorben. Doch in letzter Sekunde wurden der 13-jährige Sohn und die ebenfalls anwesende Mutter des Opfers auf das Drama aufmerksam und konnten die Frau von ihrem Vorhaben abbringen.

Eine Freundin der Familie: "Er hatte schon vor Jahren einen schweren Herzinfarkt erlitten. Seither hat sich sein Zustand verschlechtert. Er war von der Maschine abhängig!" Die Angreiferin wurde angezeigt. Sie darf die Wohnung nicht mehr betreten. Ermittlungen laufen.

von Gregor Brandl, Kronen Zeitung