OSZE-Mission

Austro-Drohnen überwachen Waffenruhe in Ukraine

Österreich
12.09.2014 17:27
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) wird in der Ostukraine zur Überwachung der Grenze zwischen der Ukraine und Russland und der Einhaltung der Waffenruhe unbemannte und unbewaffnete Drohnen einsetzen. Im Rahmen dieser Mission sollen sogenannte Camcopter der österreichischen Firma Schiebel zum Einsatz kommen, wie die OSZE am Freitag mitteilte.

"Der Camcopter ist nicht bewaffnet und wird nie bewaffnet werden. Er wurde allein entworfen und gebaut als Plattform für Aufklärung und Überwachung", so die OSZE. "Es ist das erste Mal, dass wir Technologie und Ausrüstung dieser Art in unserer Arbeit im Einsatz haben."

Schiebel wird ein Minimum von zwei unbewaffneten und unbemannten Fluggeräten (UAV) zusammen mit einer Steuerstation plus sechs Bedienern und drei technischen Betreuern zur Verfügung stellen. Die vollen Kosten des Vertrages sowie die Einzeldetails nennt die OSZE derzeit nicht. Die Gelder stammen von den OSZE-Mitgliedsstaaten.

Drohnen unterstützen OSZE-Beobachter aus der Luft
Die Drohnen sollen die Beobachter der OSZE-Sonderüberwachungsmission in der Ukraine unterstützen, jedoch nicht ersetzen. Diese Technologie soll es der OSZE ermöglichen, größere Flächen zu überwachen und Informationen in "Echtzeit" in einem unsicheren Umfeld zu sammeln. Die OSZE entscheidet, ob diese auch der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden.

Der Einsatz der Drohnen in der Ukraine wird voraussichtlich etwa Ende September/Anfang Oktober nach Abschluss aller technischen und operationellen Vorbereitungen beginnen. Das Fluggerät ist ein Drehflügler vom Typ S-100, der senkrecht startet und landet. Die Nutzlast des UAV inkludiert eine Videokamera und ein Radar. Zuletzt wurden der "Camcopter S-100" vom italienischen Millionärsehepaar Catrambrone herangezogen, um im Mittelmeer nach verunglückten Flüchtlingen zu suchen.

Bewaffnete Drohnen? Schiebel in Kritik geraten
In der Vergangenheit war der Export von Drohnen der österreichischen Firma Schiebel in Konfliktregionen kritisiert worden und Zweifel an deren rein ziviler Nutzung geäußert worden. Im Zuge des libyschen Bürgerkrieges tauchten etwa Fotos von mit Raketen bestückten "Camcopter S-100" auf, der Schiebel-Konzernchef bestritt damals jedoch, dass dies möglich sei.

Es gibt aber auch Experten, die sagen, dass es "technisch nicht möglich" sei den Camcopter anstatt mit Kameratechnik mit Raketen oder Waffen zu bestücken. An die Camcopter könnten maximal 50 Kilo angehängt werden, der Camcopter als "Kampfdrohne" wäre "zu schwer und zu teuer". Selbst wenn der Camcopter in fremde Hände gerate, etwa durch einen Absturz, müsste für eine zweckentfremdete Nutzung auch das Bedienungsgerät und geschultes Personal vorhanden sein.

Außenministerium stemmte sich gegen Exporte
Nach Angaben des schwedischen SIPRI-Instituts (Stockholm International Peace Research Institut) exportierte das Unternehmen zuletzt nach Jordanien, die Vereinigten Arabischen Emirate, die USA und Italien, auch in China und Südkorea wurden die Fluggeräte gesichtet. Die Exportgenehmigung stammte stets vom Wirtschaftsministerium. Das Außenministerium sprach sich mehrmals gegen Auslieferungen in bestimmte Länder aus, da eine Raketenbestückung nicht ausgeschlossen werden könne.

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