Israel alarmiert

Hisbollah horchte Soldaten per Facebook-Flirt aus

Ausland
18.05.2010 15:46
Ein handfester Skandal erschüttert in diesen Tagen die israelische Armee: Nach und nach freundete sich die blendend aussehende und äußerst flirtfreudige Reut Zukerman auf Facebook mit 200 israelischen Elitesoldaten an. Doch die verführerische Schönheit gab es in Wirklichkeit gar nicht. Stattdessen steckte hinter dem Profil wohl die Hisbollah, die den Männern auf amouröse Weise heikle Dienstgeheimnisse entlockte. Jetzt flog das Spiel auf.

Die Tarnung von Reut Zukerman war offenbar perfekt. Viele Soldaten glaubten, dass die sich auf ihrem Profilfoto lasziv räkelnde Schönheit selbst Mitglied einer Elite-Einheit sei. Doch im Nachhinein verwundert es niemanden mehr, dass die Frau so gut über interne Vorgänge der Armee bescheid wusste. Schließlich hatte sie sich über ein Jahr hinweg mit immer mehr Soldaten auf Facebook angefreundet und diese nach und nach ausgehorcht. Das berichtet "Spiegel Online" unter Berufung auf die israelische Nachrichtenseite "mySay.co.il".

Vor allem die Aktivitäten der Sondereinheit interessierten Reut Zukerman. Aber auch Namen anderer Soldaten, Armee-Jargon, Geheimcodes und Beschreibungen der Stützpunkte weckten ihre Aufmerksamkeit. Die Soldaten plauderten munter drauf los - nicht ahnend, dass hinter der Schönheit offenbar die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah stand.

Aufmerksame Soldaten ließen Schwindel auffliegen
Dass der Betrug jetzt aufgeflogen ist, ist einigen wenigen aufmerksamen Angehörigen der Einheit zu verdanken. Ihnen war aufgefallen, dass sich unter Reut Zukermans Freunden fast ausschließlich Elitesoldaten befanden - und informierten ihre Vorgesetzten. Als die Armee daraufhin Ermittlungen aufnahm, wurde das Profil der Frau umgehend von seinen Betreibern gelöscht.

Die betroffenen Soldaten müssen nun mit ernsten Konsequenzen rechnen. Schließlich haben sie gegen ausdrückliche Dienstvorschriften verstoßen, die besagen, dass bei Internet-Kontakten äußerste Vorsicht zu walten habe. Sogar eine eigene Facebook-Einheit hatte das Militär gegründet, um diese Form der Spionage zu unterbinden. Genützt hat das offenbar nichts.

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