"Ich muss ja leben"

FPler Königshofer zahlt Alimente nicht – Gehalt exekutiert

Tirol
18.03.2010 08:50
Zuletzt hat er mit Sagern wie "Warme Brüder" oder "Landtagsschwuchtel" für bundesweite Empörung gesorgt. Nun bekommt der Tiroler Nationalratsabgeordnete Werner Königshofer eine ganz andere Bühne: nämlich vor Gericht. Seit 2008 weigert er sich, die Alimente an seine zwei Töchter zu zahlen. 2.000 Euro seines Parlamentsgehaltes werden per Anwalt monatlich exekutiert.

4.400 Euro im Monat verdient der Doppeldoktor als Nationalrat, 14-mal im Jahr. Zudem arbeitet er noch nebenberuflich als Vermögensberater. Ein "dicker Batzen" Geld, würde man im Volksmund sagen. Doch mit seinen Brötchen soll der rechtspopulistische Freiheitliche nicht gerade großzügig umgehen.

"Königshofer ficht mit seiner Familie einen finanziellen Fürsorgestreit. Er weigert sich, die monatlichen Alimente zu zahlen", so ein Gerichtsinformant. Etwa 1.000 Euro sollte der Mandatar monatlich an jede Tochter überweisen, tut es aber nicht freiwillig. Deshalb wird sein Parlamentsgehalt seit mehr als einem Jahr per Anwalt exekutiert.

"Viel zu viel Geld", polterte Königshofer. Er bestätigte die "Krone"-Exklusivinformationen. "Ich habe über zehn Jahre lang etwa 400 Euro monatlich pro Tochter überwiesen. Das muss reichen. Ich sehe nicht ein, warum ich jetzt plötzlich 1.000 Euro pro Tochter und Monat abgeben soll."

Gestiegenes Gehalt
Als der Politiker 2008 in den Nationalrat einzog, erhöhte Königshofers Ex-Frau ihre monatlichen Forderungen. Der Grund: Sein Gehalt ist enorm gestiegen. "Wenn ich  zustimmen würde, bleiben mir nur 900 Euro zum Leben", so Königshofer. Denn von den 4.400 Euro müsse er etwa 1.000 Euro an den Klub, 500 Euro an die Tiroler Partei und dann noch die geforderten 2.000 Euro an die Familie abliefern.

Alle Parteien sehnen sich nach einer Entscheidung. Doch die Haller Behörden lassen sich Zeit. Ein Gutachter durchleuchtet derzeit die Einkommensverhältnisse.

von Matthias Holzmann, Tiroler Krone

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