SciFi-Polizei

EU will Autos mit Mikrowellen-Waffen stoppen

Motor
27.04.2013 11:56
Die Polizei in ganz Europa soll künftig "nicht kooperative Fahrzeuge" durch Beschuss mit elektromagnetischen Impulsen stoppen können. Das ist das Ziel eines EU-Projekts, im Rahmen dessen bis 2015 die entsprechende Technik entwickelt werden soll. Ganz ungefährlich ist die Methode nicht.
(Bild: kmm)

Das Projekt SAVELEC (Safe Control of Non Cooperative Vehicles through Electromagnetic Means) untersucht, inwiefern die bislang nur militärisch beforschte Technologie auch für polizeiliche Zwecke nutzbar gemacht werden kann, berichtet heise.de. Elektromagnetische Impulse oder Hochleistungs-Mikrowellen sollen die Elektronik der anzuhaltenden Fahrzeuge stören und ein Weiterfahren dadurch unmöglich machen.

Wie gefährlich dieser Einsatz ist, weiß man noch nicht. Nun soll im Rahmen von SAVELEC geprüft werden, wie sich unterschiedlich starke Impulse auf den Körper von Anwendern und beschossenen Fahrzeuginsassen auswirken. Auch ob Fahrzeuglenker durch eine elektromagnetische Attacke die Kontrolle über das Fahrzeug verlieren und einen Unfall verursachen könnten, ist noch nicht klar. Träger von Herzschrittmachern dürften besonders gefährdet sein.

Angeführt wird das Projekt von der Polytechnischen Universität im spanischen Valencia. An den Forschungen beteiligen sich neben Hochschulen aus Griechenland und Schweden auch die Otto-Von-Guericke-Universität Magdeburg, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, eine slowakische Militärakademie und der Raketenhersteller MDBA, der wie deutsche Rüstungsfirmen unter anderem an neuen Laserwaffen forscht. Zu den End-Nutzern gehören der offiziellen Website des Projekts zufolge das Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt, die Guardia Civil (Spanien), die Gendarmerie Nationale (Frankreich) sowie ein griechisches und ein französisches Forschungszentrum des jeweiligen Innenministeriums.

Insgesamt hat SAVELEC ein Budget von 4,2 Millionen Euro, von denen rund 3,3 Millionen durch die EU-Kommission übernommen werden. Das Projekt steht in der Kritik, weil die "Rüstungsindustrie aus Töpfen der zivilen Forschung" finanziert wird, so der Linke deutsche Bundestagsabgeordnete Andrej Hunko.

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(Bild: kmm)



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