Warnung an Rot-Grün:

„Nicht-Wählen von Ludwig wäre Harakiri mit Anlauf“

Wien
22.05.2018 16:45

Nach einem Vierteljahrhundert wird der Posten des Wiener Bürgermeisters neu besetzt. Der von der SPÖ vorgeschlagene Kandidat Michael Ludwig soll am Donnerstag gewählt werden - doch es könnte knapp werden: Mit den Stimmen von FPÖ, ÖVP und NEOS kann er nämlich nicht rechnen. Mit den rot-grünen Stimmen alleine geht sich nur knapp eine Mehrheit aus - es sei daher ratsam, wenn die Koalitionsparteien an einem Strang ziehen, erklärt Politik-Experte Thomas Hofer im krone.at-Livetalk. Alles andere sei ein „Harakiri mit Anlauf“, bei dem beide Parteien großen Schaden nehmen würden.

„Klarerweise will die Opposition da den Hebel, den sie hat, nutzen“, erklärt Hofer die Vorgangsweise der Opposition, Ludwig nicht ihre Stimme zu geben. Damit wolle man testen, wie gut das rot-grüne Lager zusammenhält. Und das sollte es auch, rät der Politik-Experte: Nicht nur SPÖ und Grüne würden Schaden nehmen, sondern auch der Bürgermeisterkandidat selbst.

Eine persönliche Abneigung der Oppositionsparteien gegen Ludwig ortet der Fachmann nicht. Das sei „wie beim Poker“. Man wisse ganz genau, „da gibt es den einen oder anderen Wackelkandidaten“ bei der geheim durchgeführten Wahl. Strategisch wäre ein Nicht-Wählen von Ludwig allerdings ein „Harakiri mit Anlauf“.

Kurz-Strategie könnte auch für Ludwig funktionieren
„Neuwahlen aus der Position der Stärke hinaus“ seien dagegen momentan für Michael Ludwig ratsam. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) habe die Neuwahlen vergangenes Jahr damit begründet, er wolle das Amt für die Wähler übernehmen und nicht für Funktionäre. „Genauso könnte es ein Michael Ludwig auch sagen“, erklärt Hofer. Dafür würde der Ansicht des Politik-Experten nach sprechen, dass die Opposition keinen einzigen Spitzenkandidaten anzubieten habe.

Es ist zu erwarten, dass die neue Stadtregierung den Sparstift ansetzen wird. Hofer vermutet, dass die Verwaltung hier ein bedeutendes Thema sein wird. Auch deshalb seien Neuwahlen kein schlechter Ansatz: „Man riskiert damit natürlich schon auch eine gewisse negative Stimmung zumindest in einigen betroffen Bereichen“, prognostiziert der Experte.

Differenzen mit den Grünen sieht er bei Themen wie dem Alkoholverbot am Praterstern, wo Ludwig nicht der rot-grünen Linie folgte. „Da werden die Differenzen mit dem grünen Noch-Koalitionspartner natürlich größer werden.“

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