„Frau sein in OÖ“

Sonja Haider: „Ich weine auch manchmal mit“

Oberösterreich
08.05.2018 16:00

Zwischen Freude und Trauer: In der kleinen Gärtnerei in Enns haben Emotionen Platz. Vorm Muttertag steigt bei Sonja Haider der Stresspegel. Ein Besuch bei der Landesinnungsmeisterin der Floristen für die Oberösterreich-Krone-Serie „Frau sein in Oberösterreich“.

Die Zahl der Bestellungen nimmt zu, je näher das Wochenende rückt. „Am Sonntag ist dann nur noch der Abholtag“, sagt Sonja Haider. Die Woche des Muttertags ist stressig, immer wieder aufs Neue - auch in der „kleinen Gärtnerei“ in Enns.

Viele Hochzeiten vertrauen auf Ennser Betrieb
Seit acht Jahren führt die Landesinnungsmeisterin der Floristen den Betrieb, der am Friedhofs-Gelände in Enns liegt. Die Trauer über den Verlust eines Menschen ist beim Einkauf oft dauer-präsent. „Es ist wichtig, ein guter Zuhörer zu sein“, sagt Haider, die zugibt: „Manchmal weine ich auch mit.“ Die Gefühlspalette im Arbeitsalltag ist groß - denn auch viele Hochzeiten versorgen die Ennser mit Blumenschmuck. Mit ihren Mitarbeiterinnen Petra und Karin sowie Lehrmädchen Lisa greift sie dabei auch auf die Pflanzen zurück, die hier im Glashaus wachsen: Artischocken, Schnittgräser, Chrysanthemen, Lavendel.

Mit 24 selbstständig gemacht
Nach ihrer Lehre in Graz ging sie auf berufliche Wanderjahre, war in Wien und in Linz, lernte ihren Mann kennen. Mit 24 Jahren wagte die heute 52-Jährige in Unterweißenbach den Weg in die Selbstständigkeit. Als zweifache Mutter schupfte sie den Betrieb und machte die Meisterprüfung. Was ihre Lieblingsblumen sind? „Pfingstrosen, Akeleien und Lavendel.“

STECKBRIEF SONJA HAIDER

Am liebsten bin ich:
Lebendig, tätig, in Bewegung.

Welche drei Dinge habe ich immer bei mir, wenn ich unterwegs bin?
Schlüsselbund, Armreifen, 10 Euro.

Wenn ich einen Tag in meinem Leben wiederholen könnte, welcher wäre das?
Keiner.

Mein Ansporn:
Nie stehen bleiben, in die Zukunft schauen, strebsam sein.

Der Rat, den ich meinem 18-jährigen Ich geben würde:
Mit beiden Beinen am Boden bleiben, auch mit Stöckelschuhen.

Wovor fürchte ich mich?
Stillstand.

Wen bewundere ich?
Es gibt viele wunderbare Menschen, besonders die, die ein Problem in Angriff nehmen, handeln. Jetzt.

Was macht mich wirklich glücklich?
Zu sehen, wie meine Kinder ihren Weg gehen und zu spüren, den Richtigen an meiner Seite zu haben.

Welche Eigenschaften schätze ich an anderen Menschen?
Langsam sein, ich bin eh immer zu schnell.

Barbara Kneidinger, Kronen Zeitung

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