Radarmessungen

Forscher starten neue Suche nach Nofretete-Grab

Wissenschaft
31.01.2018 12:03

Ein italienisches Forscherteam will in den kommenden Tagen das Geheimnis um die Grabkammer des ägyptischen Pharaos Tutanchamun lüften. Seit Mittwoch dürfen Wissenschaftler der Polytechnischen Universität in Turin zusammen mit weiteren Experten Radarmessungen in der 1922 entdeckten Grabkammer des Kindkönigs (er regierte etwa von 1332 bis 1323 vor Christus) durchführen. Sie vermuten, dass sich hinter der Nordwand der Kammer ein unentdecktes Grab der Nofretete, der Hauptgemahlin des Königs Echnaton, befindet.

Die Messungen sollen Aufschluss über eine Theorie des britischen Ägyptologen Nicholas Reeves bringen, um die es nach einem anfänglichen Hype ruhig geworden war. Reeves war 2015 mit der Theorie weiterer Kammern im Grab des Tutanchamun im Tal der Könige im ägyptischen Luxor an die Öffentlichkeit getreten. Sein Aufsatz über Linienstrukturen in zwei Wänden sorgte weltweit für Aufsehen.

Spekulationen um Grab der Nofretete
Reeves erkannte in ihnen vermauerte Durchgänge. Er spekulierte sogar, dass sich das bisher unentdeckte Grab der Nofretete hinter der Nordwand befinden könnte. Alleine die Entdeckung weiterer Kammern allerdings wäre schon eine archäologische Sensation.

Doch nach dem monatelangen Hype um die möglichen neuen Kammern im berühmten Grab mit der Kennziffer KV62 kehrte Ernüchterung ein. Erste, vielversprechende Radaraufnahmen des japanischen Experten Hirokatsu Watanabe wurden bei nachfolgenden Scans nicht bestätigt. Geophysiker Dean Goodman sagte dem Magazin "National Geographic": "Wenn wir einen Hohlraum hätten, müsse es eine starke Reflexion geben". Diese gebe es aber schlicht und einfach nicht.

Auswertung der Bilder kann Monate dauern
Die neuen Messungen des italienischen Teams sind nun vielleicht die letzte Chance, um Reeves' Theorie doch noch einmal Leben einzuhauchen. Dem Chef des Forscherteams, Franco Porcelli, zufolge werden für die Aufnahmen bis zum 6. Februar drei verschiedene Radarsysteme der neuesten Art eingesetzt. Damit könnten versteckte Strukturen im Umfeld des Grabes - oder ihre Abwesenheit - mit einer Sicherheit von 99 Prozent aufgespürt werden. Die Auswertung der Bilder könnte Wochen bis Monate dauern.

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