Alle, die jetzt so begeistert sind, dass es in Oberösterreich ein großes Gasvorkommen gibt, das Österreichs Gasbedarf über Jahre decken würde, und den Mahnungen von Umweltschützern und Anrainern unverständlich gegenüberstehen, haben eines übersehen: Das Gasvorkommen wird nicht etwa von der OMV oder einem anderen in Österreich beheimateten Unternehmen gefördert, sondern, man höre und verzweifle, von einer australischen Firma. Das Gas verbleibt daher auch nicht automatisch in Österreich, sondern wird an den Meistbietenden verkauft. Kann also durchaus sein, dass wir in Österreich gefördertes Gas teuer am Weltmarkt zurückkaufen dürfen. Der gleiche Wahnsinn wird schon jetzt in Kärnten praktiziert: Dort wurde das größte Lithiumvorkommen Europas gefunden, Nutznießer ist auch hier nicht etwa der österreichische Steuerzahler, nein, leider macht die Gewinne eine ausländische Firma. Wenn man jetzt meint, dass da zumindest österreichische Arbeitsplätze gesichert seien, liegt leider falsch: Das Lithium wird in Saudi-Arabien verarbeitet. Den Kärntnern bleiben die Umweltzerstörung und die Belastung durch vermehrtes Verkehrsaufkommen durch den Abtransport dieses wertvollen Rohstoffes. Heute sind es Gas und Lithium, morgen vielleicht unser wertvollster Schatz, das saubere Trinkwasser. Wir müssen alle höllisch aufpassen, dass nicht auch noch dieses flüssige Gold ans Ausland verscherbelt wird. Das wäre ja mal eine schöne gemeinsame Aufgabe für alle in Österreich vertretenen Parteien, ein Gesetz in der Verfassung zu verankern, dass wenigstens in Zukunft der Ausverkauf unserer wertvollen Ressourcen unterbunden werden kann.