Weiterwursteln

Von links bis rechts werden jetzt von allen Seiten Neuwahlen gefordert, weil man angeblich nicht mehr so weiterwursteln will. Aber was erwartet man sich von einem vorgezogenen Wahlgang? Die Kommunisten werden zulegen, doch das wird (hoffentlich) nicht entscheidend sein, aber sie nehmen, wie die eventuell kandidierende Bierpartei, linke Stimmen weg, die der ohnehin schwächelnden SPÖ fehlen könnten; der ÖVP prophezeit man einen Absturz. Nur die FPÖ dürfte als Wahlsieger feststehen; Neos und Grüne bleiben weiter kleine Oppositionsparteien – sofern man sie nicht als „Steigbügelhalter“ benötigt. Wer wird also Österreich nach der nächsten Nationalratswahl regieren? Mit Kickl als „Volkskanzler“ will (angeblich) niemand koalieren; Rot mit Schwarz dürfte sich nicht ausgehen, und eine „Ampel“ – wie in Deutschland – ist auch nicht das Gelbe vom Ei. Somit streitet und feilscht man also zunächst wieder endlos über eine Koalitionsbildung, und dann wird auch die neue Regierung gleich wieder in Grund und Boden verdammt. Kurz gesagt, ganz froh und heiter wursteln wir im Lande weiter!