Das freie Wort

Israel-Palästina-Debatte in der Berufsschule

In einer Berufsschule mit einem großen Anteil an muslimischen Schülern, lauter Burschen im Alter zwischen 15 und 19 Jahren, bringt ein Lehrer im Unterricht über „politische Bildung“ das aktuelle Thema Israel/Palästinenser zur Sprache. Wie zu erwarten, kocht die Stimmung in der Klasse hoch, es kommt zu einer von wüsten Anschuldigungen geprägten Debatte. Der Lehrer unterbricht die immer unsachlicher werdenden Wortmeldungen und fragt: Wer kann mir auf der Tafel die geografische Situation skizzieren: Israel, Gaza und das Westjordanland? Plötzlich herrschte Stille im Klassenzimmer. So kommt der Lehrer auf den Lehrinhalt „politische Bildung“ und sagt, die Ausgangslage jeder Diskussion setzt ein Mindestmaß an Grundwissen voraus – an diesem scheint’s hier in der Klasse zu mangeln. Mit diesem Schachzug grenzt er die unsachliche Schreierei ein und kann zu einer möglichst unparteiischen Darstellung der Geschehnisse überleiten. – Mir hat die Schilderung dieser Unterrichtsstunde imponiert. Der Unterricht in Schulen ist meist die einzige Chance, junge Migranten in europäisches Denken einzuführen. Dazu braucht es engagierte Lehrer, die bereit sind, gegen den Strom in einer fehlgeleiteten Klassengemeinschaft zu schwimmen. Gerade junge Burschen/Männer aus muslimischem Umfeld bewundern klare Aussagen und respektieren andere Standpunkte, wenn sie mutig vertreten werden.

Horst-Sigbald Walter, Leoben

Erschienen am Fr, 17.11.2023

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