Das freie Wort

Wo sind die nur alle hin?

Wo sind all die Arbeitskräfte, die wir in allen Branchen dringendst benötigen, nur hingegangen? Kann es sein, dass viele im Dauerurlaub befindlich sind oder im Lotto gewonnen haben? Wie kann es sein, dass wir keine Arbeitskräfte für Hunderttausende freie Stellen finden und andererseits Hunderttausende als arbeitslos gemeldet sind? Da stimmt doch etwas Grundsätzliches nicht mehr in unserem System. Wenn immer mehr Menschen offenbar keinen abgabenpflichtigen Job mehr benötigen, um trotzdem recht gut (mit Pfusch samt div. Sozialzuwendungen) leben zu können, brauchen wir über das sogenannte erwerbslose Grundeinkommen nicht mehr weiter zu diskutieren – denn es existiert bereits in der Realität. Wien macht es vor, wo bereits mehr als 50 Prozent der Einwohner keiner geregelten Lohnarbeit mehr nachgehen. Die Deppen der Nation sind offenbar jene, die noch regulär arbeiten und im Europavergleich eine der höchsten Steuer- und Sozialabgabenquoten abliefern. Wenn arbeitslose, aus Sozialleistungen generierte Grundeinkommen und erarbeitete Nettolöhne nur mehr geringfügig unterschiedlich sind, wird dieser Trend wohl so weitergehen. Es sage bitte jetzt niemand, dass wir qualifizierte Zuwanderung benötigen, um das Problem zu lösen. Solange viele Tausende Österreicher/innen mit teils bester beruflicher Ausbildung es nicht als nötig empfinden, „offiziell“ arbeiten zu gehen, und solange die wegen der hohen Abgaben dauerhaft minimierten Nettogehälter ebenfalls keinen Anreiz zum legalen Arbeiten bieten, würden auch importierte Ausländer die Lage nicht ändern. Es muss sich einfach wieder spürbar auszahlen, legal arbeiten zu gehen. An den ganz großen Schrauben müsste daher gedreht werden, um das Problem an der Wurzel zu packen. Wer wird es wagen?

Martin Krämer, per E-Mail

Erschienen am Mi, 20.7.2022

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