Politiker sein ist in Zeiten wie diesen fraglos nicht lustig und erstrebenswert. Ich würde es mir persönlich auch gar nicht zutrauen, so zu tun, als wäre ich gescheiter als alle anderen. Von einer Sache glaube ich aber schon, dass sie bei mir etwas besser ausgeprägt ist als bei so manchem Politiker, nämlich das Gespür für das, was man in der Öffentlichkeit eher tun oder lassen sollte. So sollte ein Gesundheitsminister bei einer öffentlichen und live im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz nicht unbedingt seine FFP2-Maske ablegen, nur damit er bei seinem Hustenanfall auch gesichert wirklich alle Viren und Bakterien im Raum verteilen kann. Da hat er wohl bei der Einschulung durch seinen Vorgänger über die Verwendung der Masken nicht ganz aufgepasst. Und es sollte sich auch kein Bundeskanzler, der schon erahnen konnte, dass er in den nächsten Tagen seiner Bevölkerung eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen aufs Auge wird drücken müssen, in einer Skihütte beim lustigen und geselligen Zusammensein ohne Masken fotografieren lassen. Aber was soll man schon von einem Bundeskanzler erwarten, der selbst in seiner eigenen Partei nur die dritte Wahl war!
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