Das freie Wort

Das Drama der Kleinunternehmer

Ich möchte mit diesem Schreiben die momentane Grenzsituation zwischen Österreich und Ungarn aus der Sicht eines Kleinunternehmers am Grenzübergang Nickelsdorf aufzeigen. Ich bin seit 13 Jahren selbstständig und beschäftige fünf Mitarbeiter mit ungarischer Staatsbürgerschaft, die täglich nach Österreich zu ihrem Arbeitsplatz pendeln. Diese Arbeitnehmer sind bereits zweimal geimpft und halten alle Vorschriften bezüglich der momentanen Corona-Situation ein. Meine Arbeiter stehen mitsamt allen weiteren Pendlern sämtlicher Unternehmen stundenlang an der Grenze und werden aufgefordert, sich auszuweisen, bzw. werden die Impfpässe kontrolliert. Obwohl mehrere Verwaltungsorgane zu den Hauptzeiten anwesend sind, fühlt sich nur eine Kontrollperson zuständig. Die Pendler (Arbeitnehmer) sind zwar willig, ihren Arbeitsplatz pünktlich zu erreichen, aber wie zur Hölle kann das funktionieren? Wie jeder andere Arbeitgeber muss ich jeden Tag den Verlust von Fehlstunden hinnehmen. Würde ich das nicht tun, würden diese Arbeitnehmer die Tätigkeit sofort zurücklegen. Es kann doch nicht sein, dass für diese verlorene Zeit der Gewerbetreibende aufkommen muss. Wie sollen diese Stunden eingearbeitet werden, und warum sollen meine Arbeiter, obwohl sie pünktlich am Arbeitsplatz sein könnten, länger arbeiten müssen? An meinem Beispiel: Der Weg vom Grenzübergang zu meinem Firmensitz beträgt ca. 15 Minuten. Meine Mitarbeiter sind bereits um 5.45 Uhr vor Ort am Grenzübergang und kommen erst um ca. 7.55 Uhr in meine Firma. Das darf doch nicht wahr sein. Was ist da los? Einer meiner Mitarbeiter teilte mir mit, dass, wenn sich diese Situation nicht ändert, er nächstes Jahr nicht mehr kommen wolle. Und er ist nicht der Einzige, der so denkt. Es hat den Anschein, als sollten in diesem allgemeinen Wahn die letzten Arbeiter, die noch zu uns kommen, verscheucht werden! Dabei herrscht bei uns – wie allseits bekannt – akuter Facharbeitermangel. Wen sollen wir einstellen? Wer soll die Arbeit verrichten? Und vor allem, wer kommt für diese Fehlstunden auf? Gibt es eine Entschädigung oder Vergütung des Finanzamtes, der GKK, der BUAK, der Kommunalabgaben, der WKO? Nein! Wir dürfen alle Abgaben weiterbezahlen und noch dazu die Vorauszahlungen der Sozialversicherungseinrichtungen mittragen. Wie dieses Geld verdient wird, ist den „großen Herren“ völlig egal. Hört bitte mit die-sem Schwachsinn auf und lasst die Pendler ungehindert in unser Land kommen. Wir brauchen sie, ob ihr das wollt oder nicht. PS: so viel zu Grenzen innerhalb der Europäischen Union.

Jürgen Pingitzer, Zurndorf

Erschienen am Mi, 13.10.2021

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