Im Bildungsministerium und anderswo freut man sich, dass die Probanden bei der Mathematik-Matura heuer deutlich besser abgeschnitten haben als in den letzten Jahren. Die Anzahl der Nicht genügend hat signifikant ab- und jene der Sehr gut deutlich zugenommen. Das hat aber weniger mit besseren Leistungen als mit dem geänderten Prüfungsmodus und leichteren Aufgaben zu tun, denn wenn man die Anforderungen reduziert, verbessern sich logischerweise automatisch die Ergebnisse. Da musste man beispielsweise eine simple Gleichung mit 2 Unbekannten lösen oder ein paar Prozentrechnungen in verschiedene Richtungen durchführen, durchaus Aufgaben, die früher ambitionierte Lehrlingsprüfer oder Handelsschullehrer ihren Kandidaten abverlangt haben, wobei von anspruchsvolleren Vorgaben wie Differential oder Integral kaum etwas vorgekommen ist. Die Universitäten beklagen sich dann zwischen den Zeilen über mangelnde Vorbildung der Studierenden und verschärfen immer häufiger die Zutrittsrestriktionen, denn für Schulen sollte das Primat der Bildung und nicht jenes der Gesellschaftspolitik gelten als Grundlage des Vertrauensgrundsatzes auch in diesem Bereich.
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