Vorweg: Herr Navalnij hat mein volles Mitgefühl, und ich verurteile die Art, wie man in seinem Land mit ihm umgeht! Aber er hat genau gewusst, worauf er sich einlässt, indem er nach Russland zurückgekehrt ist. Wir leben in einer globalen Welt, in der alle voneinander abhängig sind und miteinander leben und handeln müssen. Welche Form ein Staat hat, kann nicht von außen bestimmt werden, auch wenn zum Beispiel die USA glauben, man könne Demokratie exportieren! Russland ist leider nur auf dem Papier eine Demokratie, aber man sollte sich auch die Frage stellen, ob ein Land dieser Größe als Demokratie überhaupt existieren könnte. Und eines ist klar: Wir Europäer als Nachbarn brauchen Russland, und Russland braucht uns. Und der Fall Navalnij ist, sosehr er auch menschlich zu verurteilen ist, eine innerrussische Angelegenheit, die wir nicht zum „internationalen Problemfall“ machen sollten. Wenn wir aus der Geschichte lernen wollen, dann müssen wir erkennen, dass alle Kriege weltweit letztlich nur eine Ursache haben: Ein Staat oder eine Staatengemeinschaft versucht mit Waffengewalt einem anderen Staat seine eigenen Vorstellungen aufzudrängen. Aber wollen wir überhaupt aus der Geschichte lernen?
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