Der französische Ex-Präsident Sarkozy – er war von 2007 bis 2012 Präsident – stand jetzt wieder einmal vor Gericht. Dieses Mal wurde er wegen Bestechung und illegaler Einflussnahme zu drei Jahren Haft verurteilt. Er hatte Glück, denn der Staatsanwalt forderte vier Jahre. Er hatte wiederum viel Glück, weil zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurden. Der werte Ex-Präsident kann (und wird wahrscheinlich auch) gegen das Urteil berufen. Dabei ist schon ziemlich sicher, dass er, sollte es bei dem einen Jahr unbedingt bleiben – das Urteil ist ja noch nicht rechtskräftig – keinen einzigen Tag ins Gefängnis muss. Er soll eine elektronische Fußfessel bekommen. Viel Glück insgesamt für den Ex-Präsidenten, der einen hohen Richter bestechen wollte. Er soll versucht haben, Informationen über Ermittlungen gegen sich selbst zu erhalten. Glück wird Sarkozy auch in Zukunft brauchen. Neben der sehr wahrscheinlichen Berufungsverhandlung zum jetzigen Urteil muss er sich nämlich in einem weiteren Prozess noch im März vor Gericht verantworten. Es geht um die illegale Finanzierung seines Wahlkampfes. Da sollen laut Gerüchten bis zu 50 Millionen Dollar vom damaligen libyschen Machthaber Gaddafi gekommen sein. Und trotzdem oder gerade deswegen gehörte Sarkozy zu den Leuten, die 2011 vehement auf den Krieg gegen Libyen drängten. Und einer der Söhne von Muammar al-Gaddafi forderte öffentlich während des bzw. nach dem NATO-Krieg gegen Libyen, dass Sarkozy doch endlich seine Schulden zurückzahlen soll.
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