Die Corona-Pandemie lässt uns wenig Zeit zum Durchatmen, und gerade in der Vorweihnachtszeit sind unbeschwerte Gedanken an die nähere Zukunft kaum möglich. Negative Beiträge der Politik und ideologisches Hickhack der Opposition tragen zur Politikverdrossenheit bei. Ein Miteinander statt einer Spaltung der Bevölkerung würde eher dazu beitragen, dass wir die gesundheitliche, wirtschaftliche und soziale Krise gemeinsam gut meistern können. Am Anfang wusste niemand, wie sich das Virus verhält, geschweige denn, wie es sich ausbreitet. Es gab von allen Experten nur Vermutungen und mögliche Modelle, die sich der Wahrscheinlichkeitsmathematik bedienten. Es ist unredlich und beschämend, nach einigen Monaten den nicht erwarteten Fortlauf der Pandemie in der Öffentlichkeit dann so darzustellen: „Wir haben es ja gewusst, auf uns hat aber niemand gehört.“ Hier sind die intelligenten Experten der Opposition und auf der anderen Seite die dummen Experten der Regierung. Es braucht Experten, Menschen mit Herz, die sich auch irren können, aber die die Würde der Menschen in den Mittelpunkt stellen. Eine Wissenschaft, die mit Vermutungen und partei-ideologischen Interpretationen arbeitet, ist eine gefährliche Pseudo-Wissenschaft. Sie kann eine Gesellschaft spalten, sie kann Verschwörungstheorien aufkeimen lassen, sie bringt links- und rechtsradikale Gruppen auf die Straßen und Plätze, um ihre Aggressionen auszuleben, und schürt bei den Bürger/innen Angst und das Gefühl, alleine gelassen zu werden! Die Zeit ist reif für eine neue Kultur des Miteinanders. Die Zeit ist reif dafür, Danke zu sagen. Die Zeit ist reif für Mitgefühl und Toleranz. Die Zeit ist reif für das gemeinsame Arbeiten an einer tragfähigen Demokratie. Die Zeit ist reif zu verstehen, dass Politiker/innen die unterschiedlichsten Menschen einen und nicht trennen sollen. Anscheinend braucht es ein Umdenken durch eine solche Pandemie, um neu anzufangen. Zum Schluss: Andere haben nicht die besseren Argumente, sondern die besseren Gerichte!