Beim EU-Gipfel in Brüssel sollten nach dem Willen der EU-Kommission die schon dreimal verschobenen Beitrittsverhandlungen mit Nordmazedonien und Albanien aufgenommen werden. Zum Ärger der EU-Granden durchkreuzten Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron und andere Politiker die Pläne der Europäischen Union, welche diesen Ländern die EU-Reife bereits bescheinigt hatte. Macron wies darauf hin, dass sich die EU vorher reformieren müsse, bevor ernsthafte Beitrittsgespräche aufgenommen werden können. Zum Unmut seiner Bevölkerung kämen auch immer noch viele Flüchtlinge aus Albanien nach Frankreich. Es gibt auch den Verdacht, dass Frankreich den Start der Beitrittsverhandlungen vor allem deswegen ablehnt, weil davon die Rechtspopulisten um Marine Le Pen profitieren können. Nordmazedonien ist bereits seit 2005 EU-Beitrittskandidat, hat jedoch eine der schwächsten Volkswirtschaften Europas, hat hohe Arbeitslosenzahlen und kämpft wegen fehlender Investitionen. In Nordmazedonien gibt es immer noch ethnische Konflikte, und eine gesellschaftliche Gleichstellung aller Ethnien ist noch nicht erreicht. Albanien wiederum ist seit 2014 Beitrittskandidat und war im Jahr 2017 eines der ärmsten Länder Europas. Das Land galt Anfang 2019 als Hauptlieferant für bestimmte Drogen in die Europäische Union. Der Widerstand dürfte auch darauf zurückzuführen sein, dass die beiden Länder keinesfalls Nettozahler wären und das ohnedies strapazierte Budget der EU noch weiter belasten würden. Abgesehen vom verantwortungslosen EU-Erweiterungswahn will die Europäische Union vordergründig die Beitrittsverhandlungen forcieren, um dem wachsenden Einfluss Russlands und Chinas in dieser Region entgegenzuwirken. Als unsere amtierende Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein am Freitag vor Beginn des zweiten EU-Gipfeltages dazu befragt wurde, zeigte sie sich enttäuscht und meinte dennoch mit lächelndem Gesicht, dass sie sich gemeinsam mit anderen Ländern sehr für den Beginn der Beitrittsverhandlungen eingesetzt habe, zumal diese Länder die Bedingungen der Europäischen Union voll und ganz erfüllt hätten. Im Nachhinein dürfte die Kanzlerin über ihre voreilige Äußerung nicht ganz glücklich gewesen sein. Wie sonst ist es erklärbar, dass sowohl sie als auch der Außenminister eine Einladung zu dem Thema ins ORF-Studio ausgeschlagen haben.
Peter Puster, Feldkirchen bei Graz
Erschienen am Mi, 23.10.2019
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
Herrn Benko drohen bis zu zehn Jahre Haft! Er hat fünfundzwanzig Millionen Euro von der Bank als Kredit erhalten, obwohl er schon wusste, dass er das ...
Zu viele heimische Skandale und Affären beschäftigen uns schon sehr lange. Gleichzeitig gesellen sich neue Details munter dazu. Fad wird uns auch auf ...
Ex-SPÖ-Kanzler Gusenbauer war seit 2008 für Benko und Signa tätig. Nun, nach dem Bankrott von Benko und Signa, fordert „Gusi“ einen Millionenbetrag ...
Bei der im Mai voraussichtlich stattfindenden Ratifizierung des Pandemievertrages mit der WHO geht es um die totale Kontrolle und Überwachung sowie ...
Nun hat also der Gerichtshof zu Gunsten der Schweizer Klimaseniorinnen entschieden, dass ein Menschenrecht darauf besteht, dass mehr Klimaschutz für ...
Wir haben schon vor Jahren eingeführt, dass die Rauchpause als Pause gestempelt werden muss. Das hatte die Auswirkung, dass die Rauchpausen weniger ...
Die lapidare Mitteilung vom Montagnachmittag (16. 4.): „Das kollektivvertragliche Angebot des AUA-Konzerns ist vom Bordpersonal in einer Abstimmung ...
Mit Erpressung von über 50.000 Reisenden und der Geschäftsleitung der AUA und Schädigung des Unternehmens möchte der (halb)lustige Herr Hebenstreit ...
Wie kann man sich solche Verhandlungen vorstellen? 20-mal bereits viele Stunden „verhandelt“, ohne Ergebnis. Sagt da der eine „wir wollen“, und die ...
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.