Ärger im Vatikan
Souvenirhändler protestieren gegen Platzverweis
In den vergangenen Wochen hatte der Vatikan unter Berufung auf die geltende Rechtslage den ambulanten Andenkenverkauf auf seinem Territorium gänzlich untersagt. Die bisherige Duldung von elf größtenteils jüdischen Gewerbetreibenden, die ihr Privileg konsequent gegen Konkurrenten verteidigten, wurde zurückgezogen.
Gesuch abgelehnt
Inzwischen verdichten sich die Anzeichen dafür, dass die Stadt Rom eine Lösung für die betroffenen Händler finden will. Man habe diesen empfohlen, sich bei der römischen Stadtverwaltung um eine Gewerbelizenz für nichtvatikanisches Gebiet zu bemühen, erklärte ein Sprecher des Governatorats der Vatikanstadt in den vergangenen Tagen. Ein Gesuch der jüdischen Gemeinde für ihre Mitglieder war zuvor abgelehnt worden.
Streit seit Jahrzehnten
Der Vatikan versucht bereits seit Jahrzehnten, die Geschäfte der Händler auf dem Petersplatz zu unterbinden. Wiederholt haben sich Besucher über das mitunter rüde Verhalten der „urtisti“ (Rempler) beschwert, die sich oft genau in den schmalen Eingängen platzierten. Im Laufe der Zeit hat der Vatikan die Händler immer weiter zurückgewiesen.
Konnten sie vor Jahrzehnten noch direkt an den Kircheneingängen ihre Rosenkränze und Postkarten verkaufen, so galt die Duldung zuletzt nur noch für einen schmalen Streifen entlang der Staatsgrenze. Bereits vor 20 Jahren hatten Bedienstete des Vatikans den elf Händlern deutlich gemacht, dass die „Duldung“ allenfalls für sie persönlich gelte, aber keinesfalls mehr innerhalb der Familie weitervererbt werden könne.
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