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“Aktion scharf” gegen Musik-Raubkopierer

Web
26.12.2007 14:05
Die deutsche Musikindustrie erntet die ersten Früchte ihrer „Aktion scharf“ gegen Raubkopierer und Massendownloader. Die Branche sei 2007 so scharf wie noch nie gegen Musikpiraten vorgegangen, berichtet Stefan Michalk vom deutschen Bundesverband der Musikindustrie. „Allein bis Mitte des Jahres haben wir 25.000 Strafanträge gestellt!“

Danach habe man die Aktivität etwas zurückgenommen worden, „um die Staatsanwaltschaften nicht zu überlasten“, erzählt Michalk. Damit wurden in Deutschland 2007 mehr als doppelt so viele Verfahren wie 2006 angestrengt. Unsere Nachbarn sehen sich damit als EU-Vorbilder im Kampf gegen Raubkopierer, zumal die Anstrengungen auch Erfolge zeigen: „Wir gegen davon aus, dass die Zahl der illegalen Downloads in diesem Jahr weiter zurückgegangen ist.“

Beweislage immer eindeutig
Laut Phonoindustrie enden die meisten Verfahren in Deutschland mit einer freiwilligen Zahlung von 500 bis 2.000 Euro von den angezeigten Musikpiraten. „Die Beweislage ist immer eindeutig, deshalb kommt es meist gar nicht erst zum Prozess“, sagt Michalk. Er betont, den Musikfirmen gehe es nicht um kleine Fische, die etwa ein oder zwei Lieder aus dem Internet herunterladen. „Wir verfolgen Leute, die hunderte Songs illegal in Umlauf gebracht haben“, sagte der Sprecher der deutschen Musikindustrie. Damit beschneiden sie auch die Versorgung für Raubkopierer in aller Welt, da die Downloader in Peer-to-peer-Netzwerken meistens auch Hoster sind.

Eine Milliarde Schaden pro Jahr - Umsatz: 1,7 Milliarden
Nach wie vor betrage der Schaden durch Raubkopien und Internet-Piraterie rund eine Milliarde Euro pro Jahr in Deutschland. „Musikpiraterie ist nicht nur Diebstahl an den Musikern, sondern kostet auch Arbeitsplätze in der Industrie und im Vertrieb“, klagte er. Damit wies er Vorwürfe zurück, die Musikindustrie betreibe „Abzocke“ bei den Musikpiraten, indem sie teure Rechtsanwälte mit der Wahrung ihrer Interessen betraue.

Auch im laufenden Jahr musste die Branche wieder leichte Umsatzrückgänge einstecken, sagte Michalk, nannte aber keine Zahlen. Im Jahr 2006 hatte die Branche rund 1,7 Milliarden Euro umgesetzt, davon 85 Prozent über den Verkauf von CDs. Um die Umsatzverluste aufzufangen, setzt man daher immer mehr auf Zusatzgeschäfte: Verkauf von Eintrittskarten, Merchandising, Künstlermanagement. Außerdem werde der Hauptumsatzbringer, die CD, aufgewertet: „Die CD-Hüllen werden immer wertiger und es gibt mehr wertvolle Kombiprodukte aus Buch und CD.“

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