Im OECD-Vergleich

Steuern auf Arbeit in Österreich weiterhin hoch

Österreich hat im OECD-Vergleich die dritthöchste Steuer- und Abgabenquote (Symbolbild).

(Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)

Österreich hat im jährlichen OECD-Vergleich die dritthöchste Steuer- und Abgabenquote. Der sogenannte „Steuerkeil“ lag im Vorjahr bei 47,2 Prozent. Dieser Wert ist die Differenz zwischen den Arbeitskosten des Arbeitgebers und dem Nettoverdienst des oder der Beschäftigten.

Im Schnitt der 38 OECD-Länder lag der Wert bei 34,8 Prozent. Im Allgemeinen ist der Steuerkeil für Personen beziehungsweise Haushalte mit Kindern niedriger als für Einzelpersonen ohne Kinder. Viele Regierungen gewähren Haushalten mit Kindern einen Steuervorteil beziehungsweise Geldleistungen. Daher ist Österreich bei verheirateten Alleinverdienerpaaren mit zwei Kindern auch weiter im Mittelfeld. Bei Paaren, die beide verdienen, ist dieser Wert hingegen höher.

Hier sehen Sie, wie hoch die Steuern und Abgaben auf Arbeit in anderen Ländern sind.

Durchschnittseinkommen rückläufig
Im OECD-Vergleich hatten Israel, die Schweiz, Korea und die USA die niedrigsten Steuerkeile. Insgesamt ging das durchschnittliche Nettoeinkommen von Alleinstehenden zurück. Das war etwa auf eine höhere Einkommenssteuer und eine historisch hohe Inflation zurückzuführen. In vielen Ländern wird das Steuersystem nicht automatisch an die Inflation angepasst, weshalb Beschäftigte stärker besteuert werden.

NEOS: Steuerreform nötig
Die NEOS forderten angesichts der Daten eine „umfassende Steuerreform.“ So müssten die Lohnnebenkosten reduziert und die kalte Progression vollständig abgeschafft werden, sagte die Partei nicht zum ersten Mal. Zudem bräuchte es „steuerliche Anreize für Vollzeitarbeit“ wie eine Steuerbefreiung der Überstundenzuschläge, sagte Wirtschaftssprecher Gerald Loacker. „Wenn es sich für die Menschen wieder auszahlt, mehr zu arbeiten, werden sie es auch tun.“