Amerikanische Verhältnisse wollen wir sicher nicht. Denn in den USA ist schon fast jeder dritte Spitalsaufenthalt auf fahrlässigen Umgang mit Medikamenten zurückzuführen: Es beginnt mit der Selbst-Diagnose, dann kommt die passende Internet-Bestellung mit rezeptfreiem Zugang zu beinahe allen Medikamenten. Dabei unterschätzen schon bei uns genug Patienten die Wirkung von Pillen und Säften, oder sie sind gar „gescheiter“ als ihre Ärzte und stellen selbst Medikamenten-Cocktail und Dosierung zusammen.
Immerhin nehmen laut Statistik Austria 30 Prozent der Oberösterreicher und 38 Prozent der Oberösterreicherinnen regelmäßig verordnete Medikamente sowie 14 Prozent der Männer und knapp 19 Prozent der Frauen nicht verschriebene Arzneimittel. Dazu gehören harmlose Dinge wie Aspirin, aber auch Viagra aus dem Internet-Shop. Der Trend zur vermehrten Selbstbeschaffung von Pillen aller Art nimmt zu. Vor allem von solchen, die man nach eigener Meinung braucht, für die aber der Arzt kein Rezept ausstellt. Denn gibt man in der Internet-Suchmaschine Google die Worte „Medikamente“ und „Versand“ ein, bekommt man 2,25 Millionen Treffer!
Dass dabei massenhaft nachgemachte oder lebensgefährliche zusammengepanschte Mixturen angeboten werden, ist nur logisch.
Symbolfoto: Markus Wenzel
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