Imperial-Prozess

Opfer verlangen ihr Geld zurück

Oberösterreich
26.07.2007 19:32
Seit fünf Jahren laufen die Erhebungen gegen Dr. Faramarz Ettehadie (59), Geschäftsführer der Linzer Imperial-Finanz-Gruppe. Er soll 50 Millionen Schilling veruntreut haben. Geld, das (auch) von Hunderten Kleinanlegern stammt, die sich ordentliche Gewinne erhofften. 400 Geschädigte können Forderungen anmelden! Zum ersten Prozesstag waren allerdings nur knapp zwanzig erschienen.

Staatsanwalt Rainer Schopper spricht bei diesem Verfahren immer noch von 50 Millionen Schilling - umgerechnet 3,6 Millionen Euro -, weil die angeklagte Untreue Anfang der 90er-Jahre passiert sein soll. Damals soll Ettehadieh Geld von der Imperial-Firma Cordial - einem Ferienclub, an dem sich Kleinanleger per Gewinnschein beteiligen konnten - auf die Imperial Kapitalbeteiligungs-GesmbH transferiert haben. Damit, so der Ankläger, sei später die Imperial-Bank gegründet worden. „Das Geld aus der Cordial ist weg, und die Gegenleistung ist gleich null“, führt Staatsanwalt Schopper aus und nimmt dabei das Wort „Scheingeschäft“ in den Mund: „Man kann nicht nachvollziehen, warum hier 50 Millionen fließen…“

Und so sehen das wohl auch die Privatbeteiligten, die sich zu Prozessbeginn versammelten, um ihre Ansprüche geltend zu machen. Die Opfer, überwiegend aus Oberösterreich und der Steiermark, fühlen sich um ihre Gewinnanteile aus dem Ferienclub geschröpft und nennen Summen zwischen 1100 Euro und 95.000 Euro, die sie endlich zurückhaben wollen. Zu den Opfern zählt auch ein Versicherungsmakler, der Imperial-Produkte verkaufte, und seinen Schaden gar mit 170.000 Euro beziffert!

Summen, die Ettehadieh-Anwalt Wolfgang Moringer zurückweist. Für ihn ist die Anklage das Ergebnis „eines von A bis Z unrichtigen Gutachtens“, wettert der Verteidiger: Den Sachverständigen mangelt es an jeder fachlichen Qualifikation, fuhr der Anwalt schwere Wort-Geschütze auf. Er will mit einem Gegengutachten nachweisen, dass die strittigen 50 Millionen Schilling ein „angemessener Preis“ für Imperial-Dienstleistungen waren. Vertagt auf 20. September.

 

 

Foto: Chris Koller

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele