Expertentalk

Zukunftsraum OÖ macht Druck bei Altersvorsorge

Oberösterreich
03.07.2007 20:02
Landesrat Franz Hiesl macht mit seiner Initiative „Zukunftsraum Oberösterreich“ Druck für weitere Pensionsreformen, vor allem für mehr private, kapitalgedeckte Vorsorge. Dazu hat Hiesl den deutschen Experten Bert Rürup zu einer - von der „OÖ-Krone“ präsentierten - Veranstaltung am Dienstag in Linz geholt.

„Was soll ich noch hier?“, fragt Bert Rürup kokett in Linz: „Oberösterreich hat mit der Pensionsharmonisierung im Landesdienst bereits alles erledigt. Und Österreich hat schon große Pensionsreformen hinter sich.“

Doch natürlich gäbe es noch genug zu tun, nämlich vor allem den Aufbau einer kapitalgedeckten Altersvorsorge, wo also für spätere Rentenzahlungen angespart wird. Zu dieser Ergänzung zum traditionellen Umlageverfahren riet Rürup im Landesdienstleistungszentrum massiv. Denn die bisherigen Pensionsleistungen werden langfristig zurückgeschraubt, zur Sicherung des Lebensstandards ist dann Zusätzliches nötig.

Dies am besten durch eine stärkere steuerliche Begünstigung für private Vorsorge, wie Hiesl - ganz im Einklang mit Rürup - meint. Bis zu 1000 Euro jährlich soll jeder Arbeitnehmer auf diese Weise investieren können.

„Die Mischung macht´s auch bei der Pension“
Der deutsche „Pensions-Guru“ Prof. Dr. Bert Rürup rät den Österreichern, die Pensionsreform durch eine geförderte Privatvorsorge zu ergänzen.

Wie fällt der kritische Blick von außen auf unser Pensionssystem aus?
Österreich hat mit der Pensionsreform 2004 seine Hausaufgaben zur Stabilisierung des traditionellen Umlagesystems gemacht.

Diese Reform hat für heftige Auseinandersetzungen gesorgt. Reicht sie aus?
In langer Frist wird sie markante Leistungsrücknahmen bringen, die Pensionen im Jahr 2050 werden 15 Prozent niedriger als laut bisheriger Erwartungshaltung sein. Der „Bremsweg“ dorthin ist aber lang.

Trotzdem schmerzen Lücken in der Altersversorgung die Betroffenen.
Daher sollte Österreich nun daran gehen, zusätzlich auch ein kapitalgedecktes Pensionssystem aufzubauen. Zeit dafür wäre genug. Auch bei der Altersvorsorge gilt: Die Mischung macht´s.

Da wird sich der Durchschnittsarbeitnehmer schwer tun, für so eine Zusatzrente auch noch zu sparen…
Daher sollte der Staat hier steuerliche Anreize für Normal- und Besserverdiener schaffen und den anderen durch Subventionen helfen. Wer früh beginnt, profitiert außerdem schon bei kleinen Beträgen vom „achten Weltwunder“ - dem Zinseszinseffekt!

 

 

Foto: Horst Einöder

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