„Was soll ich noch hier?“, fragt Bert Rürup kokett in Linz: „Oberösterreich hat mit der Pensionsharmonisierung im Landesdienst bereits alles erledigt. Und Österreich hat schon große Pensionsreformen hinter sich.“
Doch natürlich gäbe es noch genug zu tun, nämlich vor allem den Aufbau einer kapitalgedeckten Altersvorsorge, wo also für spätere Rentenzahlungen angespart wird. Zu dieser Ergänzung zum traditionellen Umlageverfahren riet Rürup im Landesdienstleistungszentrum massiv. Denn die bisherigen Pensionsleistungen werden langfristig zurückgeschraubt, zur Sicherung des Lebensstandards ist dann Zusätzliches nötig.
Dies am besten durch eine stärkere steuerliche Begünstigung für private Vorsorge, wie Hiesl - ganz im Einklang mit Rürup - meint. Bis zu 1000 Euro jährlich soll jeder Arbeitnehmer auf diese Weise investieren können.
„Die Mischung macht´s auch bei der Pension“
Der deutsche „Pensions-Guru“ Prof. Dr. Bert Rürup rät den Österreichern, die Pensionsreform durch eine geförderte Privatvorsorge zu ergänzen.
Wie fällt der kritische Blick von außen auf unser Pensionssystem aus?
Österreich hat mit der Pensionsreform 2004 seine Hausaufgaben zur Stabilisierung des traditionellen Umlagesystems gemacht.
Diese Reform hat für heftige Auseinandersetzungen gesorgt. Reicht sie aus?
In langer Frist wird sie markante Leistungsrücknahmen bringen, die Pensionen im Jahr 2050 werden 15 Prozent niedriger als laut bisheriger Erwartungshaltung sein. Der „Bremsweg“ dorthin ist aber lang.
Trotzdem schmerzen Lücken in der Altersversorgung die Betroffenen.
Daher sollte Österreich nun daran gehen, zusätzlich auch ein kapitalgedecktes Pensionssystem aufzubauen. Zeit dafür wäre genug. Auch bei der Altersvorsorge gilt: Die Mischung macht´s.
Da wird sich der Durchschnittsarbeitnehmer schwer tun, für so eine Zusatzrente auch noch zu sparen…
Daher sollte der Staat hier steuerliche Anreize für Normal- und Besserverdiener schaffen und den anderen durch Subventionen helfen. Wer früh beginnt, profitiert außerdem schon bei kleinen Beträgen vom „achten Weltwunder“ - dem Zinseszinseffekt!
Foto: Horst Einöder
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.