Entspannt

Bush und Putin verhandeln auf Sommerresidenz

Ausland
02.07.2007 16:02
Bei einer Bootstour und beim Hummer-Essen haben sich US-Präsident Bush und Russlands Staatschef Putin an der US-Ostküste um Entspannung zwischen Washington und Moskau bemüht. Ein zweistündiges informelles Gespräch in der Sommerresidenz der Familie Bush in Kennebunkport verlief am Sonntag nach Angaben des russischen Außenministers Lawrow "sehr freundschaftlich".

Heikle Themen wie der geplante US-Raketenschild standen erst am Montag auf der Tagesordnung. Hoffnungen auf einen diplomatischen Durchbruch hatten beide Seiten zuvor gedämpft. "Heute haben wir uns lieber auf den Augenblick konzentriert als auf besondere Probleme", sagte der russische Präsidentenberater Prichodko am Sonntag. In Kennebunkport solle vor allem eine gute Gesprächsatmosphäre für weitere Treffen geschaffen werden.

Die Präsidenten hätten festgestellt, dass die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Russland nicht zur "Geisel" der Präsidentschaftswahlen werden dürften, die im kommenden Jahr in beiden Ländern abgehalten werden. Bush äußerte seine Besorgnis über die Entwicklung Russlands und der bilateralen Beziehungen nach der Präsidentschaftswahl 2008.

Der knapp 24-stündige Mini-Gipfel in familiärem Rahmen sollte am Montag mit einem Frühstück unter vier Augen und einem möglichen zweiten Bootsausflug fortgesetzt werden. Für den Nachmittag waren eine Pressekonferenz und ein Arbeitsessen geplant.

Putin ist der erste ausländische Staatschef, den Bush in der Sommerresidenz seiner Eltern empfangen hat. Trotz der zum Teil heftigen Meinungsverschiedenheiten in den vergangenen Monaten bemühten sich beide Staatschefs, den freundschaftlichen Charakter des Treffens hervorzuheben.

Bush sucht die Unterstützung Putins für eine Verschärfung der internationalen Sanktionen gegen den Iran. Bereits im Vorfeld des Treffens haben sowohl das Weiße Haus als auch der Kreml vor allzu großen Erwartungen an das Treffen gewarnt. In den vergangenen Monaten hatte Putin wiederholt die US-Führung für eine "imperiale Politik" kritisiert. Im Streit um die Nichtratifizierung des KSE-Vertrags über konventionelle Streitkräfte in Europa durch die NATO-Staaten drohte der Kremlchef mehrfach, die russischen Raketen auf neue Ziele in Europa auszurichten.

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