Klimawandel

Superheiße Sommer werden in OÖ zur Regel

Oberösterreich
24.04.2007 19:46
Auch Oberösterreich wird aufgrund des Klimawandels immer heißer - und es könnte noch schlimmer werden, ergibt eine neue Studie im Auftrag des Landes. Im düstersten Szeneraio werden Hitzesommer, wie wir ihn 2003 noch als Ausnahmefall erlebten, im Verlauf der kommenden 70 Jahre schließlich zur Regel werden.

Die Erwärmung der letzten drei Jahrzehnte hat sich bereits auf Oberösterreich ausgewirkt. Die Zahl einzelner Hitzetage sowie der Perioden, in denen es drei Tage hintereinander mehr als 30 Grad hat, haben sich in den letzten 15 Jahren nahezu verdoppelt. „Wenn wir jetzt nicht handeln, hängt uns der Klimawandel das ganze kommende Jahrhundert lang nach“, sagt Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb.

Im schlimmsten Szenario der neuen Studie muss man in 70 Jahren im Zentralraum von Oberösterreich im Mittel mit Bedingungen rechnen, wie sie im Hitzesommer 2003 aufgetreten sind. Es wird sogar Jahre geben, in denen 68 Hitzetage - quasi die gesamte Sommerferienzeit - auftreten.

„Höchste Zeit, Maßnahmen zu setzen“, sagt Landesrat Rudi Anschober: Zum Beispiel im Gebäudebau für eine vernünftige Kühlung sorgen oder Straßenbeläge hitzebeständiger anlegen. Auch auf die Gesundheit hat die Erwärmung drastische Auswirkungen, die Betreuung älterer Menschen muss geregelt werden. „Da ist viel vorbeugendes Denken nötig. Nur zu reagieren, ist zu wenig“, mahnt Kromp-Kolb.

„Schlimmste Situation lässt sich berechnen“
Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb glaubt an die Verlässlichkeit eines Klima-Szenarios für eine so kleine Region wie Oberösterreich.

Klimaszenarien für ganze Kontinente sind noch vorstellbar. Aber für das kleine Oberösterreich - wie verlässlich kann das sein?

Bei hoher Regionalisierung sind die Unsicherheitsfaktoren schon sehr groß. Bei dieser Studie, wo es um Hitzeperioden geht, ist es noch relativ einfach.

Und bei Niederschlägen?
Da sind Prognosen viel schwieriger. Weil man nie genau wissen kann, in welchem Teil eines Landes sich die Wolken dann wirklich entladen.

Wie sinnvoll sind die Szenarien dann?
Sehr sinnvoll. Die Unsicherheiten sind ja nicht so wichtig, weil sie nichts an den Maßnahmen ändern, die getroffen werden müssen. Man muss sich auf die schlimmste Situation vorbereiten. Und die lässt sich berechnen.

 

 

Foto: "Krone"

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