Nur für harte Nacken

Wo die wilden Kerle wohnen

Wären da nicht Vornamen wie Hannes, Rudolf oder Michael, man würde wohl kaum hören, dass "Before the Fall" aus Österreich kommen. Mit ihrem Erstlingswerk der härteren Gangart beweisen die fünf Burschen aus Wien, dass gute Musik aus heimischen Landen auch fernab von Starmania und Co. gedeihen kann.

Mit ihrem Debütalbum "From Mutism to Riddance", einer Mischung aus Thrash Metal, Death- und Hardcore, trifft die 2005 gegründete Kombo zwar sicher nicht den Geschmack der breiten Masse, aber darum scheint es Before the Fall auch nicht zu gehen.

Ihr Ziel ist es vielmehr, mit brachialen Riffs, grollenden Bassläufen und viel Geschrei "jedem Metalhead die Rübe abzumontieren". Zwar beweisen Before the Fall mit ihrem Song "Taste the Pain" auch kurz ein Gespür für liebliche Gesangslinien, mit Warmduschern wollen die fünf aber dennoch lieber nicht in einen Topf geschmissen werden.

Dementsprechend laut und schnell geht es auf dem mit neun Tracks leider zu kurz ausgefallenem Album der Burschen zur Sache. Verschnaufpausen gönnt man weder dem Hörer, noch sich selbst: Trommelfelle und Saiten werden bis an die Grenzen der Belastbarkeit strapaziert. Das ist technisch eindrucksvoll, könnte aber durchaus ein wenig mehr Spiel mit der Dynamik vertragen. 

Fett klingen tut es aber allemal, sorgte doch niemand Geringerer als Tue Madsen, der bereits Bands wie Heaven Shall Burn, Ektomorf oder Cataract den letzten Schliff verpasste, für den richtigen Sound. Wer sich selbst davon überzeugen möchte: Hörproben und Videos gibt es über die Links in der Infobox.

Fazit: 8 von 10 wilden Kerlen

Sebastian Räuchle