Gründliche Prüfung

NASA will Tests nach Fall Nowak überarbeiten

Ausland
08.02.2007 08:04
Nach dem Eifersuchtsdrama um die US-Astronautin Lisa Marie Nowak will die NASA die psychologischen Einstellungstests für die Mitglieder der Raumfahrtflotte einer gründlichen Prüfung unterziehen. Auch die psychologische Betreuung solle überarbeitet werden. Die Raumfahrtbehörde ist von der Festnahme und dem Drama um die 43-Jährige völlig überrascht worden.

Nowak (im Bild vor und nach ihrer Verhaftung) war am Dienstag am Flughafen von Orlando festgenommen worden, nachdem sie einer mutmaßlichen Nebenbuhlerin aufgelauert und sie mit Pfefferspray angegriffen hatte. Sie verdächtigte die US-Luftwaffenoffizierin Coleen Shipman einer Affäre mit dem US-Astronauten William Oefelein, zu dem Nowak nach ihrer eigenen Aussage eine Beziehung unterhielt. 

Da in Nowaks Gepäck mehrere Waffen gefunden wurden, wurde gegen sie Anklage wegen versuchten Mordes erhoben. Die Mutter von drei Kindern kam am Dienstag gegen eine Kaution von knapp 20.000 Euro wieder auf freien Fuß, die 43-Jährige muss aber elektronische Fußfesseln tragen. Am Mittwoch flog sie nach Houston zurück. Neben versuchtem Mord an einer Rivalin wird Nowak versuchte Entführung, Körperverletzung und Beseitigung von Beweismitteln vorgeworfen.

Fahrt mit Windeln zur Rivalin
Nowak hatte sich mit dem Auto von Houston auf die rund 1.500 Kilometer lange Fahrt nach Orlando gemacht, um dort ihre Rivalin abzufangen. Sie war so in Eile, dass sie Windeln benutzte, um während der Fahrt keine Pausen einlegen zu müssen. Nowak hatte zur Verkleidung eine Perücke dabei und einen Mantel. Im Polizeibericht ist außerdem von einer Luftdruckpistole die Rede, einem Messer und Latex-Handschuhen. Im Fahrzeug lagen detaillierte Wegbeschreibungen für die Fahrt und E-Mails.

Während Nowak mit dem Auto fuhr, flog ihre Rivalin, Hauptmann der Luftwaffe Colleen Shipman, mit dem Flugzeug von Houston nach Orlando. Nowak folgte Shipman dann bis in das Parkhaus. Die Frau habe um eine Mitfahrgelegenheit oder die Benutzung des Mobiltelefons gebeten, gab Shipman zu Protokoll. "Nein, wenn du Hilfe brauchst, werde ich dir jemanden schicken, der dir hilft", zitiert die Tageszeitung "Orlando Sentinel" den Wortwechsel. Nowak habe daraufhin so getan, als ob sie nicht verstehen würde und angefangen zu weinen.

Pfefferspray für Rivalin
Shipman drehte dann die Autoscheibe etwas herunter. Ein verhängnisvoller Fehler. Denn ihre Rivalin besprühte sie nach Angaben eines Polizeimitarbeiters mit Pfefferspray. Shipman raste daraufhin zum Ausgang des Parkhauses. Dort bat sie einen Kassierer, die Polizei anzurufen.

Nowak gab nach ihrer Festnahme an, sie habe in einem Verhältnis zu Oefelein gestanden, "das mehr als eine Arbeitsbeziehung, aber weniger als eine romantische Beziehung" gewesen sei. Nowak und Oefelein trainierten gemeinsam für den Weltraumflug. Der 41-Jährige flog jedoch erst im Dezember als Pilot an Bord der "Discovery" zur ISS.

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