Im freien Skiraum

Zwei Skifahrer in Osttirol von Lawine getötet

Tirol
06.01.2018 08:55

Dramatische Stunden gestern auf Tirols Bergen: Zwei Skifahrer (25, 26) aus Bayern gerieten im Skigebiet Großglockner Resort in Osttirol unter eine Lawine. Beide Wintersportler konnten nur noch tot geborgen werden. In Kühtai konnten nach einer Lawine zwei Skifahrer unverletzt gerettet werden.

Die zwei Freunde aus Bayern waren mit einem weiteren Kollegen in Osttirol zunächst auf der Piste unterwegs. Um 12.30 Uhr beschlossen sie, im freien Skiraum ein paar Schwünge zu ziehen - ihr Kollege blieb im gesicherten Bereich. Um 13 Uhr passierte dann das Unglück: In der Nähe der so genannten "Ladstatt" kamen sie unter ein Schneebrett, das beide Männer mitriss. Doch den Lawinenabgang hatte keiner bemerkt, daher wurde zuerst auch kein Notruf abgesetzt.

Lawinenabgang durch Zufall entdeckt

Alarm schlugen erst um 15 Uhr zwei einheimische Skifahrer, die den Lawinenabgang zufällig entdeckt haben. "Die Suchaktion wurde sofort gestartet, um 16.45 Uhr konnten wir den ersten Verschütteten bergen", so Einsatzleiter Franz Rieper. Der Notarzt kämpfte eine halbe Stunde lang um das Leben des 25-Jährigen, jedoch ohne Erfolg. Die Suche nach seinem Freund wurde fortgesetzt - und zwar bis spät in den Abend hinein. Am Sonntag Vormittag wurde dann auch der 26-Jährige tot geborgen.

Schutzengel in Kühtai

Glimpfich ging es hingegen in Kühtai aus. Dort löste sich im Bereich der Kaiserbahn eine so große Lawine, dass sie bis auf die Piste reichte. Sofort starteten rund 150 Einsatzkräfte samt Hunden die Suche und konnten zwei teilverschüttete Personen unverletzt bergen. Da vorerst nicht klar war, ob es weitere Vermisste gab, wurde weiter gesucht. "Um 17.30 Uhr haben wir den Einsatz beendet, weil keine Vermisstenmeldungen vorlagen und auch bei den Sondierungsarbeiten nichts gefunden wurde", so Wilhelm Mareiler, Betriebsleiter der Kühtaier Bergbahnen.

Keine Entwarnung

Auch abseits der Skigebiete war die Situation angespannt. In Grän wurde der Pkw eines Tirolers von einer Lawine erfasst. Er blieb unverletzt. Zudem wurden knapp 20 Straßen gesperrt. Die Lawinengefahr wurde zwar von Stufe vier auf Stufe drei gesenkt, aber von einer Entwarnung ist keine Rede - wie der gestrige Flugeinsatz von Experten des Landes und der Flugplolizei zeigte. Prinzipiell herrscht im Land erhöhte Alarmbereitschaft. Beim Bundesheer wurde um einen möglichen Assistenzeinsatz angesucht.

Jasmin Steiner, Hubert Rauth und Anna Haselwanter

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