Geld abgezweigt

Motiv für BH-Betrug war Spielsucht

Oberösterreich
15.12.2017 15:50

Jener Mitarbeiter der Bezirkshauptmannschaft Grieskirchen, der mehr als 100.000 Euro an Gebühren in die eigene Tasche gesteckt haben soll, scheint ein schwerwiegendes Suchtproblem zu haben: Der Verdächtige dürfte mit den abgezweigten Geldern seine akute Spielsucht befriedigt haben.

Der langjährige Mitarbeiter - er ist seit Jahrzehnten in der Bezirkshauptmannschaft Grieskirchen tätig - galt bis zur Aufdeckung des Betrugsfalles offiziell als tadelloser Beamter. "Er hat sich in der Vergangenheit keinerlei Verfehlungen zuschulden kommen lassen", bestätigt Bezirkshauptmann Christoph Schweitzer. Hinweise über eventuelle private oder finanzielle Probleme des Mitarbeiters gab es nicht. Dass - wie berichtet - ausgerechnet dieser Mann seit zweieinhalb Jahren sukzessive Bargeld veruntreut haben soll, kam für die Kollegen überraschend: "Das hätte ihm keiner zugetraut."

Kfz-Prüfplaketten
Während sich der Beamte gerade in Urlaub befand, fielen seiner Vertretung zu Beginn dieser Woche Unstimmigkeiten bei der Abrechnung von Kfz-Prüfplaketten auf. Interne Recherchen erhärteten den Verdacht, dass er Geld veruntreut habe. Vorläufigen Erhebungen zufolge dürften das mehr als 100.000 Euro sein. Der Verdächtige zeigte sich dazu bereits geständig. "Er hat außerdem schriftlich zugesagt, den Schaden wiedergutmachen zu wollen, das scheint auch realistisch", so Schweitzer. Der Beschuldigte wurde zwangsbeurlaubt, externe Geschädigte dürfte es in dem Fall nicht geben.

Innenrevision prüft
Am Montag wird der Staatsanwaltschaft Wels eine entsprechende Sachverhaltsdarstellung übermittelt.
Die Innenrevision des Landes versucht bereits intensiv, den Betrugsfall aufzuarbeiten. "Wir untersuchen dabei auch, wie so etwas künftig verhindert werden kann", betont Landesamtsdirektor Erich Watzl.

Jürgen Pachner, Kronen Zeitung

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