Prozess in Ried

Mutter warf ihr Baby bei Nachbar in Kellerschacht

Oberösterreich
24.11.2017 14:04

Sie hat schon eine neunjährige Tochter - als sie dann ein weiteres Kind bekam, war eine Innviertler Mutter offenbar überfordert: Sie wickelte dem Neugeborenen die Nabelschnur um den Kopf und warf es beim Nachbarhaus in einen Kellerschacht. Dort begann das hilflose Baby schließlich zu schreien, wurde von den Nachbarn gerettet. Nun muss sich die Mutter in Ried vor Gericht verantworten.

Versuchte Tötung eines Kindes bei der Geburt, nennt das der Gesetzgeber, der einer Mutter, die  die Tat bei der Geburt oder noch unter dem unmittelbaren Einfluss des Geburtsvorgangs verübt, eine gewisse Milde zu kommen lässt. Der Strafrahmen beträgt laut Strafgesetzbuch nur ein bis fünf Jahre Freiheitsstrafe.

Innviertlerin muss sich vor Schöffen verantworten
Kommenden Mittwoch, am 29. November, wird sich nun eine 32-jährige Innviertlerin wegen einer solchen Tat ab 9 Uhr vor einem Schöffengericht in Ried verantworten müssen.

"Der Frau wird vorgeworfen, dass sie ihr Neugeborenes töten wollte", so der Rieder Staatsanwaltssprecher Alois Ebner. Die Innviertlerin, die bereits eine neunjährige Tochter hat, hatte am 10. Juni dieses Jahres zu Hause einen gesunden Buben zur Welt gebracht. "Aus Verzweiflung oder wahrscheinlich eher im Geburtsschock hat sie dem Neugeborenen dann die Nabelschnur um den Kopf gewickelt, hat das Baby zum Nachbarhaus getragen und dort in einen Kellerschacht geworfen", so Ebner.

Nachbarn retteten das schreiende Neugeborene
Doch der neugeborene Bub war noch nicht tot, er begann schließlich zu schreien. Das hörten die Nachbarn, die das hilflose Baby im Kellerschacht fanden, es retteten und die Polizei alarmierten. Die verantwortliche Mutter war dann rasch ausgeforscht.

Johann Haginger / Kronen Zeitung

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