Nach Diebstahl

Hausdurchsuchung: Keine Spur von Weltkarte

Tirol
17.11.2017 11:20

Wo ist sie hin? Gemeint ist jene historische Weltkarte von Johannes Kepler, die aus der Universitätsbibliothek Innsbruck gestohlen wurde. Wie berichtet, führt die Spur zu einem Deutschen. Bei ihm fand kürzlich eine Hausdurchsuchung statt. Gefunden wurde das Kunstwerk nicht. Die Ermittlungen gehen weiter.

Mit 30.000 Euro wird der Wert der Weltkarte angegeben. Sie war Anhang in den "Rudolfinischen Tafeln" von Johannes Kepler. Die sind das letzte großes Werk des berühmten Astronomen und Mathematikers (1571 - 1630), an das die 71 mal 43 Zentimeter große Karte als Faltbild beigefügt war.

Ende Juli wurde die Karte aus der Universitätsbibliothek in Innsbruck gestohlen. Die Spur führte zu einem deutschen Frühpensionisten. Er gab sich als Fachbesucher aus und ließ sich besagte Tafeln vorlegen. Nicht nur das spricht dafür, dass der Pensionist die Tat begangen hat. Der Verdächtige ist der Polizei kein Unbekannter. Ihm werden ähnliche Fälle in anderen Ländern zur Last gelegt. Die eindeutigen Beweismittel - sprich die Beute - fehlen.

Nicht die erste Hausdurchsuchung

"Es wurde eine Hausdurchsuchung durchgeführt", bestätigt der Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft in Deutschland auf Anfrage der "Krone". Das Ergebnis ist ernüchternd: Die alte Weltkarte wurde nicht gefunden. Die Chancen auf einen Treffer waren aber ohnedies gering. Denn es war nicht die erste erfolglose Hausdurchsuchung bei diesem Mann. Der Frühpensionist steht im Verdacht, auch in anderen Ländern ähnliche Kunstdiebstähle begangen zu haben. Auch in diesen Fällen belasten die Indizien den Mann. Doch auch in diesen Fällen ist die Beute nicht mehr aufgetaucht.

"Es wird kaum möglich sein, solche historischen Weltkarten über den normalen Markt zu verkaufen", meint der Sprecher der deutschen Staatsanwaltschaft. Bleibt der Schwarzmarkt oder die Möglichkeit, dass der Täter die Karte für sich selbst gestohlen und gut versteckt hat. Es wird weiter ermittelt. Ob die bisherigen Indizien für eine Anklage reichen, ist noch unklar.

Claudia Thurner, Kronen Zeitung

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Tirol



Kostenlose Spiele