Waidmänner in Sorge

Suche nach Friedrich F. lässt Jagdflinten “rosten”

Österreich
15.11.2017 15:50

Die Suche nach dem mutmaßlichen Doppelmörder von Stiwoll hat mittlerweile auch auf die Jägerschaft sowie die Landwirte große Auswirkungen. Bis zum Wochenende wurde vorerst die Jagd auf Wildtiere wie Rehe oder Wildschweine eingestellt, um die Suchmaßnahmen der Exekutive nicht zu stören. Allerdings drängt mittlerweile die Zeit - denn die Waidmänner müssen auch die Abschussquote des Wildbestandes erfüllen, um einen Kontrollverlust über die Population zu vermeiden und Schäden im Wald und auf dem Feld zu verhindern.

Wie der Bezirksjägermeister von Graz-Umgebung, Harald Schönbacher, Mittwochmittag gegenüber krone.at erklärte, habe sich die Jägerschaft mit den Kräften der Polizei auf eine "freiwillige Einstellung der Jagd" geeinigt. "Diese Vereinbarung gilt vorerst bis Samstag. An diesem Tag soll - zumindest laut derzeitigem Stand der Dinge - die erste Jagd nach der freiwilligen Pause beginnen", so Schönbacher.

"Durch höhere Wildpopulation vermehrt Wildbisse und Schäden"
Die Suche der Polizeibeamten in den Wäldern - teils auch mit Suchhunden - führe zu einem Problem: "Beim Durchstreifen der Wälder wird das Wild natürlich aufschreckt und flüchtet in weiterer Folge", so der Bezirksjägermeister. Die Jagdpause bringt jedoch auch einen weiteren Umstand mit sich: "Es kommt durch die höhere Wildpopulation vermehrt zu Wildbissen und Schäden an Bäumen und Pflanzen", erklärte Schönbacher.

Um dieser Tatsache generell vorbeugen zu können, "haben wir ja auch eine Abschussquote seitens des Landes zu erfüllen". Gerade jetzt sei eigentlich die Hauptzeit für die Bejagung der Rehe, ehe in einigen Wochen die Schonzeit für das Wild beginne. Die Zeit drängt also.

Wildtiere werden auch für Landwirte zum Problem
Da sich Waldtiere naturgemäß auch an keine Grundstücksgrenzen halten, können sie, so ihre Zahl nicht unter Kontrolle gehalten wird, auch für die Bauern in der Region zum großen Problem werden und Zerstörung anrichten. "Wir Jäger haben ja auch für die Landwirte Verantwortung zu übernehmen", so der Bezirksjägermeister. "Auch die Wildschweine stellen ein großes Problem dar, da auch sie die Flure und Böden zerstören."

Doch auch die Jagd auf sie ist vorerst auf Eis gelegt. Die Hoffnung ist jedoch groß, ab dem Wochenende wieder einigermaßen zu Normalität zurückfinden zu können. Und wie ist es um die Stimmung der Waidmänner bestellt? "Jeder hat diesbezüglich vollstes Verständnis. Immerhin ist das eine außergewöhnliche Situation", so der Bezirksjägermeister.

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