Es war das Wunder vom Dachstein: Fünf Tage überlebte ein Deutscher (45) nach einem Sturz in einer zwölf Meter tiefen Doline am Dachstein. Experten rätseln, wie es der Vermisste doch noch schaffte, mit dem Handy Hilfe zu rufen. Wahrscheinlich reflektierte die dichte Wolkendecke in der Nacht zum Donnerstag das Signal.
Am Mittwoch war es oben am Berg sonnig, dann neblig bis 2000 Meter Höhe. Ab dort war der Himmel zunächst bedeckt, klarte im Verlauf der Nacht bei minus 4 bis minus 9 Grad auf, so die ZAMG-Wetterwarte.
Wolkendecke reflektierte
Damit liegt nahe, das tatsächlich die Wolkendecke das Handy-Signal aus der zwölf Meter tiefen Doline stark genug reflektierte. Laut Technikern der Mobilkom ist das eine mögliche Erklärung, warum der vermisste Henning K. (45) aus Duisburg doch noch - wie berichtet - Alarm schlagen konnte, wie A1-Pressesprecherin Livia Dandrea-Böhm auf "Krone"-Anfrage erklärt: "Es war da sicher sehr viel Glück im Spiel."
Beim Einschalten sucht Handy Netz neu
Schlau war auf jeden Fall, von dem Bergsteiger das Handy immer wieder ein- und auszuschalten, sagt Stefan Schwarz, Leiter des Christian-Doppler-Labors für Grundlagenforschung der Mobilkommunikation an der Technischen Universität Wien: "Dadurch sucht das Gerät immer wieder ein neues Netz. In der Doline entstand möglicherweise ein Wellenleitungseffekt, ähnlich wie bei Kabeln."
Christoph Gantner, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.