Hotelier M. Gerber:

Österreich braucht einen Tourismus-Staatssekretär

Tirol
11.07.2017 12:01

Mit einem Vorstoß in Richtung Wien lässt Mario Gerber, Fachgruppen-Obmann der Hotellerie in der Wirtschaftskammer Tirol, aufhorchen. "Wir müssen nach der Nationalratswahl am 15. Oktober einen eigenen Staatssekretär für Tourismus installieren", fordert der Hotelier aus Igls im Gespräch mit der "Krone". FPÖ-Tourismussprecher Gerald Hauser kontert: "Das ist unsere Idee, die von ÖVP und SPÖ immer wieder abgelehnt wurde."

Nach den zahlreiche Schikanen (von der Allergenverordnung über die Mehrwertsteuer-Erhöhung bis hin zu den Prügel am Arbeitsmarkt - Stichwort Saisonniers-Regelung), die dem Tourismus in den letzten Monaten auferlegt wurden, sei es jetzt höchst an der Zeit, der Branche auch wieder einmal etwas Gutes zu tun. "Der Tourismus ist vor allem für Tirol ein sehr wichtiger Wirtschaftsbereich. In der Krise hat er sich als Fels in der Brandung erwiesen. Aber das scheint man in Wien noch nicht ganz realisiert zu haben. Wir haben leider keine ausreichende Lobby in Wien", erklärt Gerber. Daher fordert er vom künftigen (ÖVP-)Bundeskanzler, dass dieser ein Staatssekretariat für Tourismus ins Leben ruft. "Derzeit ist der Tourismus lediglich ein Anhängsel im Wirtschaftsministerium - und das hat sich die so wichtige Branche einfach nicht verdient", betont der Sprecher der Tiroler Hotellerie.
Dass dieses Amt ein Tiroler bzw. eine Tirolerin zu übernehmen hat, liegt für auf der Hand. "Es gibt einige aus unserem Land, die sich für diese Funktion anbieten würden", so Gerber weiter. Das Bundesland Tirol stellt ein Drittel der 16.000 Hotel-Betriebe in ganz Österreich - und hat als solches ein großes Gewicht innerhalb der Wirtschaftskammer.
Ein der vielen Problemfelder im Tourismus, das umgehend beseitigt gehöre, sei laut Gerber der Abschreibungs-Zeitraum für Investitionen. "Der Zeitraum muss dringend von derzeit 40 auf zehn Jahre verkürzt werden", fordert der Hotelier.

FPÖ-Hauser: Forderung ist richtig!

"Mario Gerber fordert richtigerweise die Umsetzung unserer Initiativen ein, die alle von SPÖ und ÖVP im Tourismusausschuss mehrmals vertagt wurden und daher nicht zur Diskussion und Abstimmung ins Parlament kamen", sagt FPÖ-NR Gerald Hauser, der Obmann des Tourismusausschusses im Parlament. Daher ersucht er Gerber, sich innerhalb seiner eigenen Partei stark zu machen und auf seine Leute dahingehend einzuwirken, damit sinnvolle Tourismus-Initiativen im Ausschuss unterstützt und nicht abgelehnt werden. "Wir sind bereit zur Umsetzung der richtigen Forderungen", betont Hauser. Für die Welle der Belastungen des Tourismus sei ganz alleine die SPÖVP-Koalition verantwortlich. Auch die Einführung der Registrierkassenpflicht, Betriebsübergabenvorschriften, laufend verschärfte Rauchverbotsregelungen und überbordende Bürokratie hätten die Rahmenbedingungen für die Tourismusbetriebe verschlechtert.

Markus Gassler, Kronen Zeitung

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