Mängel bei Aufträgen

Kontrollamt kritisiert Linzer Seniorenheime

Oberösterreich
09.07.2017 05:30

Nachdem die "Krone" aufgezeigt hatte, dass in den Linzer Seniorenzentren deutsche statt heimische Milchprodukte auf den Tisch kommen, wurde letztlich sogar das städtische Kontrollamt eingeschaltet und mit einer umfassenden Prüfung beauftragt. Tatsächlich wurden bei der Vergabe diverser Aufträge grobe Mängel festgestellt!

Nach den "Krone"-Berichten über die Molkereiprodukte, die von einer über 800 Meter entfernten deutschen Firma geliefert werden, wurde eine Sonderprüfung der städtischen Seniorenzentren eingeleitet. Die ergab nun, dass die Vergabe von Aufträgen teils willkürlich und nicht recht wirtschaftlich abläuft.

Verträge wurden unrechtmäßig verlängert
So wurde etwa, ohne weitere Angebote einzuholen, jene Firma mit einem Softwareupdate für den Telefonverbund betraut, die das System auch eingerichtet hat. Auch haben SZL-Mitarbeiter mit "bedingt vorhandenem Know-how" Dienstfahrzeuge gekauft, ohne die Expertise des städtischen Fuhrparkmanagements zu nutzen. Reinigungsfirmen wurden zu selten gewechselt, ebenso wie der Portierdienst, der an einem Standort schon seit 15 Jahren bestellt wird. Hier sei eine öffentliche Ausschreibung überfällig. Besonders kritisch sieht es das Kontrollamt, dass Aufträge über die Lieferung von Inkontinenzprodukten, die seit acht Jahren laufen, bei der Vergabe mit zwei Jahren bewertet wurden. Der Auftragswert sank, man sparte sich dadurch die Ausschreibung. "Die Vorgehensweise, auf zwei Jahre auszuschreiben und dann den Liefervertrag (immer wieder) zu verlängern, widerspricht dem Vergaberecht und ist abzustellen", heißt es im Kontrollamtsbericht.

Heimische Lieferanten nicht interessiert
Gerechtfertigt sei aber, dass Milch und Butter seit dem Jahr 2016 nicht mehr ein heimisches, sondern ein deutsches Unternehmen liefert: Obwohl oberösterreichische Firmen gegenüber der "Krone" das Gegenteil behaupteten, haben sich laut Kontrollamt nur drei deutsche Unternehmen der erforderlichen Bemusterung gestellt.

Lisa Prearo, Kronen Zeitung

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