"Feuerball"

Blitz trifft Auto: Schock für Vater und Sohn (14)

Österreich
05.07.2017 06:57

Es war eine regnerische Autofahrt von Kärnten nach Salzburg für Wolfgang Neumann und seinen 14-jährigen Sohn Lukas. Extrem konzentriert fuhr der Vater über die Landesgrenze, als es plötzlich hell wurde. Der Blitz schlug in sein Auto ein, ein Feuerball explodierte auf dem Asphalt. Der Schock sitzt immer noch tief.

Der Vorfall geschah am 25. Juni um die Mittagszeit auf der Murtal Straße, einen Kilometer vor Kendlbruck im Lungau. "Es war, als wenn man in total helles Licht blickt. Im Rückspiegel nahm ich noch einen gewaltigen Feuerball wahr, der nach unten fiel und auf dem Asphalt explodierte. Die Funken flogen in allen Richtungen weg", kann sich Wolfgang Neumann aus dem bayrischen Ainring an das verstörende Erlebnis erinnern, als wäre es gestern gewesen.

Zunächst war dem Familienvater nicht klar, was sich soeben ereignet hatte. "Ich wollte aus dem Affekt heraus noch Gas geben, aber es ging nichts mehr. Die Steuereinheit war kaputt. Ich fuhr an den Straßenrand, stellte mein Pannendreieck auf und ging um mein Auto herum."

Blitz brennt Loch in Auto
Unübersehbar waren die deutlichen Brandspuren im Vorderteil des Wagens auf der Beifahrerseite direkt über der Windschutzscheibe sowie im hinteren Bereich. Ein Loch mit einem Durchmesser von sechs Millimetern sowie ein verbrannter Fleck so groß wie eine Zwei-Euro-Münze haben sich in den Pkw gebrannt. Der Blitz ist dann zwischen Reifen und Felge wieder ausgetreten. Unverletzt, aber unter Schock, beruhigten sich Vater und Sohn gegenseitig und behielten die Fassung.

"Ich wollte meine Frau anrufen und um Hilfe bitten, doch aus unerklärlichen Gründen ging die Zahlenreihe 2, 5, 8 und 0 auf meinem Handy nicht mehr. Ich habe unüberlegt die SIM-Karte rausgetan, danach konnte ich den PIN-Code nicht mehr eingeben. Mein Bub hatte kein Guthaben mehr auf seinem Telefon. Zum Glück hielten etliche Passanten an und verständigten den ÖAMTC-Notruf", lobt Neumann die Zivilcourage.

"Es war ein heftiges Erlebnis"
Erst zu diesem Zeitpunkt hat der 14-jährige Jugendliche realisiert, was passiert ist und hat zu weinen begonnen. "Es war ein heftiges Erlebnis. Wir hatten Riesenglück", sind sich beide einig. Pannenhelfer Johann Schitter eilte sofort zum Einsatzort und transportierte das defekte Auto für weitere Überprüfungen in eine Werkstatt nach St. Michael. Der entstandene Schaden dürfte enorm sein. "Die hohe Spannung eines Blitzes kann irreparable Beschädigungen an der Verkabelung, den Steuergeräten sowie den elektrischen Sensoren verursachen", erklärt ÖAMTC-Experte René Roider.

Der Blitzschaden von Wolfgang Neumann wird von der Versicherung übernommen. In den nächsten Tagen kommt ein Gutachter. "In einer geschlossenen Karosserie ist man vor Blitzschlag sicher, da man sich in einem faradayschen Käfig befindet", weiß Roider. "Wäre die Scheibe offen gewesen, wäre das Ganze bestimmt anders ausgegangen. Zum Glück hat es an dem Tag so stark geregnet", wird der gebürtige Kärntner noch lange an die Horror-Fahrt zurück denken.

Sandra Aigner, Kronen Zeitung

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