Starkes Zeichen:

Hunderte demonstrierten gegen Innsbrucks Politik

Tirol
19.03.2017 20:10

Er dauerte zwar nur exakt 37 Minuten, aber er war beeindruckend und unübersehbar: Der Protest von Hunderten Menschen am Sonntag vor dem Innsbrucker Rathaus gegen die Stadtpolitik und die Millioneninvestitionen am Patscherkofel. Gefordert wurde, beim Kofel-Projekt zurück an den Start zu gehen und es neu zu überdenken.

"Wir haben ein wunderbares Zeichen gesetzt", zeigten sich die Veranstalter, die Interessengemeinschaft Bürgerinitiativen Innsbruck (ihr gehören 17 Initiativen an), mit der Teilnehmerzahl sehr zufrieden.

Stadtregierung agiert abgehoben wie noch nie

Anita Stangl, Sprecherin der Initiativen, betonte: "Wir sind nicht gegen die Patscherkofelbahn, wir sind aber gegen Geldverschwendung. Wir sind auch nicht gegen Erneuerung, wir sind aber für den sparsamen Umgang mit Steuergeld." An die Adresse der Innsbrucker Stadtregierung meinte sie: "Noch nie war eine Stadtregierung so abgehoben wie die jetzige. Diese Regierung setzt auf drüberfahren, koste es, was es wolle im wahrsten Sinne des Wortes." Tosender Applaus der Zuhörer.

Patscherkofel nur eines der Probleme in Innsbruck

Der Patscherkofel sei nur eines der Probleme in Innsbruck. Das Baustellenchaos, der Verkehr und auch die immer dichtere Verbauung seien ebenfalls Themen. "Würde die Politik mehr auf die Bürger zugehen und sie einbinden, dann müssten wir nicht demonstrieren."

Bestehende Pendelbahn um wenige Millionen sanieren

Bert Schwan, Sprecher der Bürgerinitiative Igls, betonte, dass das funktionierende Ökosystem am Patscherkofel durch die geplanten Großbaustellen der neuen Bahn erheblich gestört werde. Und fügte hinzu: "Mit drei bis vier Millionen könnte man die bestehende Pendelbahn sanieren. Aber so eine Lösung wurde von der Politik von Anfang an nie geprüft. Man wollte von Beginn an, dass die Pendelbahn aus Igls wegkommt."

Millionenausgaben, die Innsbruck gar nicht hat

Auch Thomas Mayer und Leo Pertl betonten in ihren Reden, dass die neue Bahn am Patscherkofel Millionen verschlinge wie ein Monster, dieses Geld aber gar nicht vorhanden sei, sondern Schuldenpolitik auf Kosten nachfolgender Generationen betrieben werde.

Sofortiger Projektstop am Kofel gefordert

Abschließend forderten die Initiatoren des Bürgerprotest, dass die Stadt das Projekt Patscehrkofel umgehend stoppt, die Bürger dazu befragt und dann mit mehr Zeit an ein neues Projekt herangeht.

Stadtrat Gruber: "Projekt wird in seiner Vielfalt noch nicht gesehen"

Von seiten der Stadtpolitik reagierte einzig Stadtrat Franz Gruber (ÖVP): "Die Aktion der Bürgerinitiativen war okay und gehört zu einer lebendigen Stadt. Leider wird das Projekt in seiner Gesamtheit und Vielfalt noch immer nicht gesehen. Die Stadt hat hier bisher zu wenig kommuniziert. Daher wollen wir weiter Überzeugungsarbeit für den neuen Kofel leisten."

Claus Meinert/ Kronen Zeitung

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