Gemetzel im Atlantik
Island tötet erstmals seit 20 Jahren wieder Wal
Nicht-EU-Mitglied Island hatte zu Beginn der Woche angekündigt, 30 Zwergwale und neun Finnwale für die kommerzielle Jagd freizugeben. Das Land will in dieser Walfangsaison, die bis August 2007 geht, zudem 39 weitere Wale im Rahmen eines als wissenschaftlich bezeichneten Fangprogramms töten.
Zwergwal-Population wieder gewachsen
Fischereiminister Einar Kristinn Gudfinnsson begründete die Rückkehr zum kommerziellen Walfang nach 20-jähriger Pause mit der wieder gewachsenen Zwergwal-Populationen und dem Interesse der Fischerei-Industrie. Wie der Nachbar Norwegen argumentiert Island, durch die Zwergwale könnten die Fischbestände im Nordatlantik bedroht sein. Finnwale, die bis zu 24 Meter lang werden, stehen allerdings auf der Roten Liste der am meisten bedrohten Arten.
Ein Moratorium der Internationalen Walfangkommission (IWC) aus dem Jahr 1986 verbietet die kommerzielle Jagd, erlaubt aber Walfang für die Wissenschaft. Island war jedoch nur unter Vorbehalten der IWC beigetreten und sieht sich daher wie Norwegen nicht an das Verbot gebunden. Norwegen hat ebenso wie Japan, das ebenfalls noch Jagd auf bedrohte Arten macht, die Entscheidung Islands für den kommerziellen Walfang begrüßt.
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