Der junge Mann verfügt über eine variantenreiche Klangmächtigkeit und die Gelenkigkeit eines Yogameisters. Die Begeisterung auslösende Tanzszene aus der Feder von „OÖ-Krone“-Kritiker Balduin Sulzer erfordert auch preisverdächtige Turniertänzer - und nicht nur Virtuosität auf der Posaune.
Es scheint wie ein Stepptanz auf dem Vulkan, in dem das Schlagwerk permanent nachlegt. In den Wechselschrittfolgen finden sich immer wieder neue Tanzkonstellationen: Eine durchgeknallte Klarinette fordert den Solisten durch laszive Exzentrik. Oder das sekundenumschlungene Oboenpaar nimmt ihn in die Mitte, um dem exzessiven Höllentanz in grenzenloser Lustbereitschaft zu frönen. Endpunkt ist eine ganz und gar nicht atemlose Posaunenkantilene, bei dem der Guiro dem Posaunentänzer noch ein wenig den Rücken kratzt.
Die Junge Philharmonie und Dirigentin Elisabeth Fuchs machten bei dieser Uraufführung im Großen Saal des Mozarteums ganze Arbeit wie schon zu Konzertbeginn im Hochglanz-Zoo von Saint Saens Karneval der Tiere. Danach geriet Mendelssohns Schottische vor allem in den Unwettern und wurde noch von einer Dudelsackzugabe gefolgt.
Viel Jubel für das Orchester und den Solisten!
Foto: Chris Koller
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