Gefahr im Verzug

Tonnenschwerer Fels in zwei Etappen gesprengt

Oberösterreich
31.12.2016 08:12

Groß war die Erleichterung bei Einsatzkräften, Bürgermeister und Anrainern, nachdem am Freitagnachmittag in Fischlham die zweite Explosion verklungen war. "Alles perfekt gelaufen", jubelte Feuerwehreinsatzleiter Mario Schmidbauer. Von dem sechs Kubikmeter großen Konglomeratfelsen, der von einem Hang auf ein Gebäude zu stürzen drohte, waren nur kleine Steine übrig.

"Ich bin begeistert von der professionellen Arbeit der Feuerwehr, die unsere Entscheidung, den Felsen sprengen zu lassen, vollauf bestätigt hat", geriet Bürgermeister Franz Steiniger direkt ins Schwärmen. Seit Dienstag drohte der tonnenschwere Felsen auf eine Gartenhütte zu stürzen, die lediglich fünf Meter neben einem Wohnhaus  steht. Laut Einschätzung eines Landesgeologen bestand auch für die darunterliegende Gemeindestraße Gefahr im Verzug. "Der Stein ist beispielsweise bis zum Mittwoch um 30 Zentimeter weiter talwärts gerutscht und dann nur von einem Baum aufgehalten worden", erklärt Steininger. Die Gefahrenzone musste unmittelbar behördlich gesperrt werden.

Löcher in Stein gebohrt und Sprengstoff eingeführt
Nach einer Krisensitzung, zu der auch Experten des Bezirksfeuerwehr-Sprengstützpunktes aus Thalheim beigezogen waren, begannen die Sicherungsarbeiten. "Wir haben in einem Halbkreis rund um den Stein mit Schalungstafeln, Stahlseilen und Maschendrahtzaun Rutschbarrieren aufgebaut", sagt Einsatzleiter Schmidbauer.  Josef Feichtinger, Leiter des Sprengstützpunktes, entschied sich dazu, den Sechs-Kubikmeter-Brocken in zwei Etappen zu zerlegen. Es wurden Löcher in den Stein gebohrt und Sprengstoff eingeführt. Mit einem Kran wurde eine aus Lkw-Reifenteilen und Stahlseilen gefertigte, etwa 800 Kilo schwere Spezialmatte gelegt. Sie sollte verhindern, dass abgesprengtes Material herumgeschleudert wird. Nach einer erfolgreichen Probeexplosion in einem nahen Steinbruch, erfolgte schließlich gegen 10 Uhr die erste Sprengung, gegen 13 Uhr die zweite. Steininger: "Keine Schäden und niemand ist verletzt - das war absolute Präzisionsarbeit."

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