Mehr Soldaten kommen

Kampf gegen IS: Dänemark stoppt Kampfjet-Einsätze

Ausland
02.12.2016 21:09

Dänemark zieht seine Kampfjets aus der internationalen Anti-IS-Militärmission in Syrien und im Irak ab. Diese Entscheidung verkündete Außenminister Anders Samuelsen am Freitag nach einem Treffen mit dem Auswärtigen Ausschuss des Parlaments. Der im April zunächst für sechs Monate genehmigte Einsatz werde "wie geplant" nicht verlängert. Statt der Kampfflugzeuge sollen "20 oder 21 zusätzliche Soldaten" in die Region geschickt werden, hies es aus dem Verteidigungsministerium.

Sie sollen unter anderem irakische Truppen bei der Minenräumung schulen und das aktuelle Kontingent bei der Ausbildung unterstützen. An der derzeitigen dänischen Mission sind bereits 400 Soldaten beteiligt, unter ihnen 60 Spezialkräfte.

Das NATO-Mitglied Dänemark war bereits zwischen Oktober 2014 und Oktober 2015 mit sieben Kampfjets im Irak präsent. Im April votierte das dänische Parlament für eine halbjährige Verlängerung der Mission sowie eine Ausweitung des Einsatzes gegen die Terrormiliz Islamischer Staat auf Syrien.

Versehentlicher Angriff auf syrische Soldaten
Die Entscheidung der Regierung, die Mission nicht zu verlängern, erfolgte nun wenige Tage nach der Veröffentlichung von Ergebnissen einer Untersuchung zu einem versehentlichen Luftangriff der Koalition auf syrische Soldaten. Dabei waren im September nahe Deir al-Zor Aktivisten zufolge rund 90 Menschen getötet worden.

Das US-Militär hatte in dieser Woche erklärt, seine Untersuchung habe ergeben, dass "eine Reihe unbeabsichtigter menschlicher Fehler" für den Angriff verantwortlich sei. An dem Angriff seien Kampfjets der USA, Dänemarks, Großbritanniens und Australiens beteiligt gewesen, die 34 Präzisionsbomben abgeworfen hätten. Die von den USA geführte Koalition kämpft laut eigenen Angaben gegen den IS in Syrien und im Irak, nicht aber gegen die Truppen von Machthaber Bashar al-Assad.

Regierungstruppen schlagen Rebellen in die Flucht
Assads Truppen konnten auch am Freitag weitere Geländegewinne für sich verbuchen. Hunderte Rebellen verließen mit ihren Familien eine weiter Vorstadt der Hauptstadt Damaskus. Sowohl das Staatsfernsehen als auch die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechten mit Sitz in London berichteten darüber.

Zudem ist es offenbar nur noch eine Frage der Zeit, bis die Armee die heftig umkämpfte Großstadt Aleppo im Norden Syriens wieder vollständig zurückerobert hat. Der Chef der syrischen Kurdenpartei PYD hält den Sieg der syrischen Regierungstruppen im Kampf um Aleppo für ausgemacht. "Was Aleppo anbelangt, ist die Sache wohl durch", sagte Salih Muslim der "Süddeutschen Zeitung" (Freitagsausgabe). In der Region Idlib leisteten die Rebellen aber noch heftigen Widerstand.

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