"Krone"-Interview

Robbie Williams kommt 2x live nach Österreich!

Musik
04.11.2016 10:53

Robbiemania in Österreich! Superstar und Top-Entertainer Robbie Williams veröffentlichte unlängst sein neues Studioalbum "Heavy Entertainment Show" und hat nun auch endlich seine Tourtermine für 2017 angekündigt. Die Frohbotschaft: der Exil-Amerikaner wird gleich zwei Mal in Österreich Station machen. Alle weiteren Infos zum neuen Album, seiner Familiensituation und seiner unbändigen Liebe zu Österreich haben wir ihm im großen Interview entlockt.

(Bild: kmm)

Gerade bei uns in Österreich zählt Robbie Williams zu den absoluten Topstars. Seine Show in der Wiener Krieau vor etwas mehr als drei Jahren lockte mehr als 60.000 Fans und auch als Swing-Crooner begeisterte er in ausverkauften Hallen in Wien und Linz. Nach längerer Pause kehrt der Entertainer endlich wieder an die Oberfläche zurück und erobert mit seinem neuen Studioalbum "Heavy Entertainment Show" die Charts.

Nun platzt auch die Live-Bombe, denn die "Krone" holt "King Robbie" gleich zwei Mal nach Österreich. Im Zuge der "Heavy Entertainment Show"-Tour kommt er am 26. August ins Wiener Ernst-Happel-Stadion und am 29. August ins Wörthersee Stadion nach Klagenfurt. Der Vorverkaufsstart für die Tickets beginnt am 11. November, 11 Uhr, unter 01/588 85-100 oder unter www.ticketkrone.at. Alles weitere hat uns Robbie im ausführlichen Interview erzählt:

"Krone": Robbie, auf deinem neuen Album ladest du uns ein zu deiner "Heavy Entertainment Show" - was willst du uns damit sagen?
Robbie Williams: Was ich damit sagen will? Ich habe eigentlich keine Ahnung. (lacht)

Fragen wir anders - wie bist du auf die Idee gekommen, das Album "Heavy Entertainment Show" zu nennen?
Wenn ich meinen Ausweis herzeige, steht darauf Entertainer. Noch lange vor Sänger oder Songwriter. Verantwortlich dafür sind die Medien. Ihr habt mir so lange den Entertainer zugeschrieben, bis ich das so tief inhaliert hatte, dass es in mir festsaß. Ich habe realisiert, dass es meine Funktion auf diesem Planet ist, zu entertainen und den Menschen eine gute Zeit zu bescheren. Viele, die mich im Fernsehen gesehen haben, würden vielleicht das Gegenteil behaupten. Aber wenn du kein gutes Beispiel sein kannst, dann sei wenigstens ein gutes Beispiel für ein schlechtes Beispiel.

Entertainen ist ein Geschäft, das nicht viele Musiker beherrschen. Dir scheint es wirklich problemlos zu gelingen. Warum fühlst du dich auf einer großen Bühne so wohl?
Ich fühle mich nicht immer wohl, das stimmt gar nicht. Manchmal würde ich mich besser fühlen, wenn ich einfach nur herumstehe und singen könnte, aber ich fühle eine Art von Pflicht, die Freude der Menschen zu dirigieren. Ich sehe mich dazu aufgefordert, ein paar lustige und dumme Dinge zu sagen, welche Menschen aus den Fesseln der harten Realität zu befreien. Die Leute wollen unterhalten werden und ich will dafür verantwortlich sein. Für mich kann das an manchen Abenden durchaus nervenaufreibend sein, weil es mir nicht immer leicht fällt. Früher habe ich mich damit sehr schwer getan, heute geht mir das alles wesentlich leichter von der Hand. (lacht)

Du bist vor allem in Österreich ein gern gesehener Gast, hast viele Shows bei uns gespielt - darunter eine große in der Wiener Krieau vor drei Jahren. Was magst du besonders an Österreich?
Als ich in den 90er-Jahren das erste Mal in Österreich war, hat mich mein Manager davor gewarnt, dass die Österreicher nicht das wärmste und euphorischste Publikum wären. Ich solle nicht überrascht sein, wenn die Reaktionen nicht so großartig wären. Doch dann betrat ich die Bühne und ich spielte vor dem besten Publikum aller Zeiten. Das hat sich nie mehr geändert. Die Österreicher sind immer noch mein Lieblingspublikum von allen Ländern. Ich bin so froh darüber, denn die Österreicher lassen mich wirklich spüren, dass ich ein so großer Star bin, was sich natürlich gut anfühlt. (lacht) Die Österreicher mögen mich einfach gerne. Ich gebe dir ein Beispiel: Ich habe meinen amerikanischen Freunden unlängst gesagt, sie sollen nächstes Jahr auf Tour eine Zeit lang mit mir verbringen. Und ich sagte, sie sollen das in Österreich tun. Sie müssen einfach die Österreich-Shows sehen, denn das sind genau die Konzerte, mit denen ich jemanden beeindrucken würde, der mich noch nie zuvor gesehen hat.

Deine erste Single "Party Like A Russian" ist ein hedonistisches Statement - aber verbirgt sich darin auch Politkritik?
Es gibt hier keinen politischen Touch, das kann ich ausschließen. Der Song dreht sich einerseits um Exzesse und Hedonismus und um das Umfassen von Exzessen, Erfolgen und Hedonismus. Es geht nur um Wodka und eine gute Zeit - nicht um Politik jedweder Natur.

Hat die wildeste Party deines Lebens irgendetwas mit Russen oder Russland zu tun?
Nein. Die Russen feiern wie niemand anders, aber da gab es schon skurrilere Erlebnisse. Die irrste Party, die ich je erlebt habe, hatte mit einem religiösen Kult zu tun, dessen Namen wir lieber nicht erwähnen werden. (lacht)

Aber du könntest darüber mal einen Song schreiben…
Vielleicht. (lacht)

Ich finde, dass "Heavy Entertainment Show" dein bislang vielseitigstes Album ist und du mit vielen Songs einige deiner Fans überrascht. War das ein klares Ziel von dir?
Meine Intention ist es, die Fans zu unterhalten, nicht sie zu überraschen. Ich will Songs schreiben, die sich wie ein Film anfühlen, den die Leute gerne sehen. Ich habe monatelang daran gearbeitet und überlegt, wie ich die richtigen Songs zusammengestelle, damit die Leute "Heavy Entertainment Show" genießen können. Eine Garantie dafür gibt es ja nie. Ich will einfach ihr Interesse wecken und hoffe natürlich, dass es möglichst viele Leute interessiert. Ich bin ambitioniert und will erfolgreich sein.

Wenn man die Songs der Deluxe-Version wegrechnet, schließt du mit dem letzten regulären Song "Sensational" eine thematische und musikalische Klammer zum Beginn. Kann man das Album als konzeptionell betrachten?
Nein, ein Konzept steckt nicht dahinter. Es hat sich einfach so ergeben, dass sich dieses Album so schließt, das passierte während des Schreibens.

Deine zweite Single ist die Nummer "Love My Life", wo es Textzeilen wie "I made a few failures" oder "finally I'm where I want to be" gibt. Das ist doch sicher autobiografisch zu verstehen.
Es geht hier hauptsächlich um meine Kinder und die Hoffnung, dass ich möglichst alles richtig mache. Es kommt immer alles aus der Kindheit. Wenn du heute total beschissen unterwegs bist, liegt das im Grunde daran, dass sich deine Eltern ein paar Fehler erlaubten. (lacht) In dem Song hoffe ich einfach, dass unsere Fehler minimiert und die Liebe als überwältigend betrachtet wird. Ich hoffe, dass die Menschen trotz aller Ausrutscher früher oder später zur Erkenntnis kommen, dass sie einfach ihr Leben lieben sollen.

Fürchtest du vielleicht auch, dass deine Kinder mal im Showbusiness landen könnten, wo es doch auch ruppig zugehen kann?
Nicht wirklich. Eine gewisse Art von Sorge und extremer Unsicherheit wird als Elternteil immer da sein, aber darüber hinaus herrscht das Gefühl, dass unsere Kids sehr viel Glück haben. Mama und Papa lieben sich, wir haben ein schönes Haus und die beiden haben mehr Optionen und Möglichkeiten als die meisten Menschen auf diesem Planeten. Ich denke, sie werden auch oft die richtigen Entscheidungen treffen. Vielleicht nicht immer, so wie ihr Daddy, der auch heute noch dumme Entscheidungen trifft, aber es wird ihnen gut gehen. Ich sorge mich nicht um ihre Zukunft, sie wird golden sein. Ich wäre eher schockiert, wenn sie einmal nicht in die Unterhaltungsbranche driften. Es würde mich eher schrecken, wenn sie Anwälte oder Ärzte werden wollen. Ich würde mich ein bisschen im Stich gelassen fühlen. (lacht) Teddy Rose, meine ältere Tochter, ist sehr dramatisch. Sie singt sehr gerne und kreiert auch schon Songs - wirkt ein bisschen wie eine kleine Schauspielerin. Es wäre echt schockierend, würde sie nicht in diese Richtung tendieren.

Vielleicht wirst du künftig auch ein Duett mit ihr singen?
Ich denke schon, das ist durchaus realistisch.

Du hast auf dem Album mit deinen langjährigen Partner Guy C Ed Sheeran. Nach welchen Gesichtspunkten hast du diese Partner gewählt?
Es ging darum, wen ich wirklich mag. The Killers, John Grant, Ed Sheeran, Rufus Wainwright oder Kylie Minogue sind Menschen, die ich wirklich bewundere. Ich mag ihre Arbeit und fühle mich geehrt, wenn sie ihr Talent mit mir teilen. Sie haben alle ja gesagt und das war großartig.

Ed Sheeran ist derzeit der vielleicht populärste Songwriter Englands und hat dir den Song "Pretty Woman" überlassen. Hast du ihn fundamental verändert?
Nein, ich habe nur einen Refrain hinzugefügt. Ed ist unglaublich talentiert und vielseitig. Er ist momentan derjenige, der in diesem Bereich die Standards setzt.

In Europa hast du so gut wie alles erreicht, bist in vielen Ländern der wohl populärste aller Popstars. Was motiviert dich eigentlich noch, immer wieder neu zu starten? Du könntest dich auch locker auf deinen Hits ausruhen.
Es ist meine Profession. Ich gehe einfach zur Arbeit. Von 2006 bis 2009 hatte ich drei Jahre, wo ich absolut nichts getan habe und mein Kopf verwandelte sich dabei in einen Schweizer Käse. Ein Mann braucht einen Job und eine Aufgabe, und meine Aufgabe ist es, zu entertainen und zu singen.

Hast du noch die Hoffnung, dass du auch in den USA den großen Durchbruch schaffst, wo du dich bislang nicht durchsetzen konntest?
In diesem Fall nicht, denn das Album wird in den USA gar nicht veröffentlicht. Für mich ist der Durchbruch in den USA jedenfalls nicht erstrebenswert.

Mit deinen Swing-Alben hast du dir schon einen musikalischen Kindheitstraum erfüllt, da Frank Sinatra stets einer deiner größten Idole war. Hast du noch andere musikalische Wünsche, die du dir künftig erfüllen möchtest?
Ich würde gerne ein Country-, Weihnachts- und ein weiteres Swing-Album machen. Ich habe da viele Pläne und werde gut beschäftigt sein.

Als jemand, der seine Hauptresidenz in Los Angeles hat und als geborener Entertainer gilt, wäre doch auch eine Schauspielerkarriere interessant…
Es müsste das richtige Angebot kommen und das gab es bislang noch nicht. Schauspielern ist ziemlich langweilig und bislang hat mich nichts aus den Socken gerissen. In meinen Job gehe ich auf die Bühne und bekomme sofort eine Reaktion. Beim Schauspielern sind die Tage lang und ich sehe da keinen wirklichen Spaß dahinter. Das ist auch der Grund, warum ich mich noch nicht auf dieses Terrain bewegt habe.

Wie schaffst du es, eine derart explosive Show auch dann zu liefern, wenn du vielleicht kränkelst oder nicht gut in Stimmung bist?
Es gibt dieses Ding, das nennt sich "Dr. Showbiz". Und Dr. Showbiz erscheint in 99,99 Prozent aller Fälle - auch wenn du krank sein solltest. Es ist wirklich schrecklich, wenn du nicht in Form bist, aber da gibt es diese Art von Magie, die dich immer nach vorne wirft.

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