Setzen sie sich ab?

Türkei: 32 Diplomaten nach Putsch untergetaucht

Ausland
12.08.2016 14:15

32 türkische Diplomaten, die nach dem Putschversuch in ihre Heimat zurückberufen wurden, sind laut Regierungsangaben nicht heimgekehrt. Insgesamt seien 208 Karrierediplomaten aus dem Ausland zurück in die Türkei beordert worden, sagte Außenminister Mevlüt Cavusoglu am Freitag, 32 von ihnen seien nicht zurückgekehrt. Einige hätten sich in andere Länder abgesetzt, sagte Cavusoglu bei einer Pressekonferenz mit seinem iranischen Kollegen Mohammad Javad Zarif.

Von drei in Bangladesch tätigen Diplomaten flüchteten den Angaben zufolge zwei in die USA, der dritte kam in die Türkei zurück. Auf die Frage nach Medienberichten, wonach sich einige Diplomaten auch nach Russland abgesetzt haben sollen, sagte Cavusoglu, er habe keine Informationen darüber. "Wir werden das nachprüfen."

Am Donnerstag hatte der Außenminister mitgeteilt, dass sich zwei Militärattachés der türkischen Botschaft in Griechenland nach dem vereitelten Putsch vom 15. Juli nach Italien abgesetzt hätten. "Wir arbeiten daran, die beiden Verräter zurück in die Türkei zu bringen", so der Minister.

Türkei macht Jagd auf Gülen-Anhänger
Ankara hat seit dem Umsturzversuch Tausende Soldaten und Offiziere festnehmen lassen und knapp die Hälfte der Admiräle und Generäle aus den Streitkräften entlassen. Ihnen wird vorgeworfen, Anhänger des in den USA lebenden islamischen Predigers Fethullah Gülen zu sein. Auch in der Polizei, der Justiz, der Regierung und im Bildungssektor wurden Zehntausende angebliche Gülen-Anhänger festgenommen, entlassen oder suspendiert.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wirft seinem ehemaligen Verbündeten Gülen vor, hinter dem Putschversuch zu stecken. Dieser bestreitet das.

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