Als Ansprechpartner

Der Wiener “Grätzl-Polizist” kommt ab 1. August

Österreich
14.07.2016 12:52

Eine persönliche Betreuung der Bürger hat sich die Wiener Exekutive auf die Fahnen geschrieben. Gelingen soll das mittels sogenannter Grätzl-Polizisten, die als Ansprechpartner für die Wienerinnen und Wiener fungieren sollen. In den 14 Stadtpolizeikommanden kümmert sich künftig zudem jeweils ein "Sicherheitskoordinator" um die Anliegen der Bevölkerung. Die eigens für diese neuen Funktionen abgestellten Beamten sollen auch den Kontakt etwa mit Bezirksverantwortlichen suchen.

Zunächst wird ab 1. August ein Probebetrieb eingerichtet, sagte Landespolizei-Vizepräsident Karl Mahrer am Donnerstag. Gestartet wird in den Bezirken Meidling, Hietzing, Ottakring, Hernals, Währing, Döbling, Donaustadt und Liesing. Die Ausweitung auf ganz Wien ist für 2017 angestrebt.

Pro Polizeiinspektion sollen ein bis zwei "Grätzl-Beamte" Dienst versehen. Sie wurden von anderen Aufgaben "freigespielt", wie Mahrer erklärt. Damit stehen sie quasi exklusiv den Bewohnern aus der Nachbarschaft zur Verfügung, um Hinweise oder Anregungen entgegenzunehmen. Mit der Initiative, die im Rahmen der Aktion "Gemeinsam Sicher" umgesetzt wird, soll die Kommunikation mit den Menschen in der Stadt verbessert werden, so der Polizei-Vizechef.

"Es soll sich jeder als Sicherheitsbürger fühlen"
Die Wiener können sich etwa an "ihren" Polizisten wenden, wenn sie sich in bestimmten Gegenden unsicher fühlen - etwa weil dort die Beleuchtung in der Nacht als nicht ausreichend empfunden wird. Zu sagen, dass dort noch nie etwas passiert sei, reiche nicht. Man müsse versuchen, etwa in Kooperation mit der Stadt, das Sicherheitsgefühl dort zu verbessern, umreißt Mahrer das Ziel.

Insgesamt rund 100 Polizisten sollen letztendlich in dieser Funktion tätig sein. Die "Grätzl-Polizisten" und die Sicherheitskoordinatoren seien Ansprechpartner für alle: "Es soll sich jeder als Sicherheitsbürger fühlen", so Mahrer. Der Begriff war zuletzt umstritten, Kritiker orteten etwa "Denunziantentum". Was jedenfalls gewünscht ist: dass sich die Kontaktbeamten mit Verantwortlichen von "Grätzl"-Einrichtungen wie Wiener Wohnen, Einkaufsstraßen oder Kleingartensiedlungen vernetzen.

Häupl: "Guter, richtiger und wichtiger Schritt"
Der Wiener Bürgermeister Michael Häupl lobte die Maßnahme als "guten, richtigen und wichtigen Schritt". Sowohl Mahrer als auch Häupl verwiesen darauf, dass die Kriminalität zwar rein statistisch betrachtet zurückgehe, es jedoch trotzdem nötig sei, auch das subjektive Sicherheitsgefühl zu stärken. Landtagspräsident Harry Kopietz (SPÖ) verwies auf die Ergebnisse einer zuletzt durchgeführten Befragung. Das Sicherheitsgefühl sei zwar höher als in anderen vergleichbaren Städten, man könne hier aber sehr wohl "nachjustieren".

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