
Sein Facebook-, Twitter- oder Instagram-Konto kann viel über einen Menschen verraten. Das weiß auch der US-Grenzschutz - und will künftig bei Reisen in die USA nach den verschiedenen Social-Media-Profilen des Reisenden fragen. Man hofft, auf diese Weise bessere Personenprofile erstellen zu können.
Wie das IT-Portal "The Verge" meldet, hat der Grenzschutz Homeland Security einen entsprechenden Antrag beim Gesetzgeber eingebracht. Demnach werden die Einreise-Formulare, die USA-Reisende schon jetzt - online oder auf Papier - verpflichtend ausfüllen müssen, um eine neue Rubrik erweitert. Ihr Name: "Online-Präsenz".
Geht es nach den US-Grenzschützern, sollten Reisende dort freiwillig Social-Media-Profile angeben können. Der Hintergedanke: "Social-Media-Daten zu sammeln wird den existierenden investigativen Prozess verbessern und DHS (dem US-Grenzschutz, Anm.) mehr Klarheit über mögliche schändliche Aktivitäten oder Verbindungen verschaffen", heißt es im Antrag.
Einreise in die USA schon jetzt streng geregelt
Schon jetzt ist die Einreise in die USA mit umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen verbunden. Reisende müssen online oder bei einer US-Botschaft einen kostenpflichtigen Einreiseantrag stellen. Der Reisende wird mit verschiedenen Datenbanken abgeglichen, muss beim Grenzübertritt Fingerabdrücke abgeben und die Befragung durch einen Grenzschützer erdulden.
Angesichts des ohnedies schon relativ großen administrativen Aufwands stellt sich die Frage, ob die Social-Media-Durchleuchtung Reisender die Einreise in die USA beschleunigt oder noch zeitintensiver gestaltet.
Würde man Reisende, die sich zur Angabe ihrer Online-Profile entschließen, schneller abfertigen, wäre das für manche sicher ein Anreiz, ihre Accounts offenzulegen. Andererseits könnte das Mehr an Daten, das der US-Grenzschutz sammelt, auch den gegenteiligen Effekt haben - etwa, wenn Facebook-Nachrichten oder Tweets missverstanden werden und erst recht zu einer Befragung führen.
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