Weniger Lizenzen
Griechenland: Tsipras legt sich mit TV-Sendern an
Die griechische Regierung will die Lizenzen für private TV-Sender von sechs auf vier reduzieren, neu ausschreiben und vergeben. Ein entsprechendes Gesetz sollte am späten Donnerstagabend vom Parlament in Athen gebilligt werden. Die Journalisten befürchten, dass durch die Schließung oder Fusion privater Sender hunderte Arbeitsplätze verloren gehen könnten und traten in einen mehrstündigen Streik.
Im Fernsehen gab es am Abend keine Nachrichten. Die Regierung begründete ihr Vorhaben mit technischen Gegebenheiten. Zudem sei der griechische TV-Markt wegen des Rückgangs der Werbung im Zuge der Finanzkrise nicht in der Lage, so viele Privatsender zu tragen. Tsipras hatte zuvor den Besitzern der vorhandenen sechs großen Privatsender vorgeworfen, Teil des etablierten Vetternwirtschaftssystems zu sein.
Der Verband der betroffenen Sender erklärte dagegen, es gebe die Möglichkeit für 16 Frequenzen. Zudem sei es schließlich Sache des Marktes und nicht der Regierung zu entscheiden, wie viele Sender es geben soll, hieß es in einer Erklärung weiter. Die Opposition warf der Regierung autoritäres Verhalten vor. Er plane, die Lizenzen an ihm nahestehende TV-Besitzer zu vergeben, hieß es übereinstimmend seitens der konservativen, sozialistischen und kommunistischen Opposition.
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